SamantabhadraSamantabhadra (Sanskrit समन्तभद्र; chinesisch 普賢, Pinyin Pǔxián; koreanisch Pohyŏn bzw. Bohyeon; japanisch 普賢 Fugen; tibetisch ཀུན་ཏུ་བཟང་པོ་ kun tu bzang po, mongolisch Qamugha Sain, vietnamesisch Phổ Hiền) ist einer der acht großen Bodhisattvas des Mahayana-Buddhismus. BedeutungSamantabhadra gilt als der „Allumfassend Gute“ und „Ringsum Segensreiche“, der jene beschützt, die den Dharma (die buddhistische Lehre) erklären und weitergeben. Er verkörpert die „Weisheit der Wesensgleichheit“ und die Güte. Besondere Verehrung wird ihm in den japanischen Schulen Tendai-shū und Shingon zuteil, den Anhängern des Nichiren-Buddhismus gilt er als der Behüter des Lotus-Sutra. In Japan wird Samantabhadra als Fugen Enmei Bosatsu auch oft als „Verlängerer des Lebens“ betrachtet. In den tantrischen Traditionen des Buddhismus, wie der Nyingma- und der Kagyü-Schule, gilt Samantabhadra nicht nur als Bodhisattva, sondern zusätzlich auch als Adibuddha. Im Tibetischen Totenbuch wird er als jener Buddha beschrieben, der Verstorbenen während ihrer Wanderung durch das Zwischenreich erscheint, um sie aus ihren noch vorhandenen karmischen Bindungen zu befreien und an ihre ursprüngliche Herkunft und Bestimmung zu erinnern. Gemäß der Überlieferung wurde er dafür bekannt, dass er Opfergaben an Buddha durch seine besonderen Wunderkräfte vervielfältigen konnte. Opfergaben an Buddha „wie Samantabhadra“ darzubringen, bezeichnet eine spezielle buddhistische Praxis, bei der reale Opfergaben, in der Vorstellung des Praktizierenden, bis in das Unendliche vervielfältigt dargebracht werden. Diese Praxis soll besonders dazu geeignet sein, Verdienste, also gutes Karma, anzusammeln. IkonographieSamantabhadra wird selten allein dargestellt. Er bildet, vor allem auf Darstellungen aus China, zusammen mit Manjushri zu den Seiten des Buddha Shakyamuni, die sogenannten Shakyamuni-Dreiheit. Im Garbhadhatu-Mandala befindet er sich südöstlich (rechts oben) und repräsentiert den „Grund der Askese“. Im Vajradhatu-Mandala ist er bewaffnet mit einem Schwert, dessen Stiel ein dreizackiger Vajra bildet. Japanische Darstellungen zeigen Samantabhadra (Fugen Bosatsu), häufig auch als jungen Mann (Chigo Fugen Bosatsu). Es gibt unterschiedliche Darstellungen Samantabhadras, die ihn verschiedene Mudras ausführend und mit verschiedenen Attributen zeigen. Seine Hauptattribute sind das Wunschjuwel (Cintamani), der Lotus und sein Sutra in Form einer Buchrolle. Meist sitzt er auf einem Lotus, der von einem weißen Elefanten mit sechs Stoßzähnen getragen wird. Andere Bildnisse stellen ihn mit zwanzig Armen, entweder auf einem kubischen Sockel oder vier weißen Elefanten sitzend dar.
Im tantrischen Buddhismus ist Samantabhadra als Adibuddha (Ur-Buddha), in yab-Yum-Darstellungen, also in sexueller Vereinigung (tib.: yab-yum bedeutet „Vater-Mutter“) mit seiner strahlend weißen Weisheitsgefährtin Samantabhadri (tib.: Kunto Zangmo), von tiefblauer Farbe. Er symbolisiert hier die „Leerheit“ (Shunyata), und die Verbindung von Samantabhadra und Samantabhadri, die auch als „alle Buddhas der drei Zeiten erschaffende Mutter“ angesehen wird, entspringen erst die Erscheinungen der Welt. Seine Hände ruhen in Meditationshaltung in seinem Schoß. Literatur
WeblinksCommons: Samantabhadra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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