Sabine Pfeiffer (Soziologin)Sabine Pfeiffer (* 1966 in Unna, Nordrhein-Westfalen) ist eine deutsche Soziologin mit Schwerpunkt Arbeitssoziologie. Seit 2018 lehrt sie als Professorin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.[1] BiografieSabine Pfeiffer besuchte die neusprachlichen Gymnasien auf Frauenchiemsee und in Fürth. Nach der Mittleren Reife absolvierte sie von 1983 bis 1986 eine Ausbildung zur Werkzeugmacherin in Fürth. Über verschiedene berufliche Stationen, unter anderem technischen Support und Training für CNC-gesteuerte Werkzeug- und 3D-Messmaschinen sowie die Leitung der Qualitätssicherung, qualifizierte sie sich für eine Weiterbildung über den zweiten Bildungsweg. Das Fachabitur machte sie 1992, 1994 kam die Einstufungsprüfung an der Fernuniversität Hagen. Dort begann sie mit 2. Semester Magister im Hauptfach Soziologie. Wissenschaftlicher WerdegangVon 1992 bis 1994 studierte Pfeiffer Produktionstechnik an der Fachhochschule Ulm. Während dieses Studiums war sie Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung. Ab 1994 belegte sie den Magisterstudiengang Soziologie an der Fernuniversität Hagen mit den Nebenfächern Philosophie und Psychologie. Die Magisterarbeit von 1998 behandelt das Thema Arbeit und Internet am Beispiel des Informationbroking. Sie erschien 1999 unter dem Titel Dem Spürsinn auf der Spur. 2003 promovierte sie, neben ihrer Tätigkeit beim Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF München), bei Uwe Schimank und Wieland Jäger an der Fernuniversität Hagen über Arbeitsvermögen und reflexive Informatisierung.[2] Nach dem Studium arbeitete Pfeiffer als freiberufliche Soziologin in München. Von 2000 bis 2010 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am außeruniversitären ISF München beschäftigt, bei dem sie Vorstandsmitglied war. Dort führte sie zahlreiche empirische Forschungsprojekte zum Wandel von Arbeit durch. Pfeiffer erlangte mit ihrer Habilitationsschrift vom Dezember 2008 „Leib – Stoff – Dialektik. Skizzen eines allgemeinsoziologischen Forschungsprogramms aus der Perspektive von Arbeit“ die allgemeine Venia Legendi für Soziologie an der Fernuniversität Hagen im Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften. Von September 2010 an war sie Professorin für „Innovation und kreative Entwicklung“ an der Hochschule München, im April 2014 wurde sie zur Professorin für Soziologie an der Universität Hohenheim ernannt. Ende 2017 nahm sie den Ruf der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg auf die W3-Professur für Soziologie mit dem Schwerpunkt Technik – Arbeit – Gesellschaft an.[3] 2020 war sie Gründungsmitglied im Rat der Arbeitswelt des Bundesarbeitsministeriums.[4] Forschungsschwerpunkte„Arbeit ist meine Profession“[5] und „Es gibt nichts Sozialeres als Arbeit“.[6] Pfeiffer beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation. Für sie ist Arbeit ein zentraler Teilhabe- und Vergemeinschaftungsmodus der Gesellschaft. Sie forscht und lehrt deshalb unter verschiedenen Perspektiven dieses Aspekts. Die konzeptionellen und empirischen Arbeiten haben einen arbeits- und industriesoziologischen Schwerpunkt mit Anleihen in der Technik-, Organisations- und Wissenssoziologie. Ihre Forschungen beziehen sich aber auch auf den Wandel von Arbeit und Informatisierung sowie auf Innovationsprozesse und auf Ernährungsarmut. Die Schwerpunkte sind unter anderem:
ArbeitsvermögenArbeitsvermögen ist ein zentrales Konzept in den Arbeiten von Pfeiffer. Die theoretische Grundlegung erfolgte 2003 in der gleichnamigen Dissertation. Arbeitsvermögen umfasst die qualitative Seite der Arbeitskraft als informelle und implizite Fähigkeiten des Menschen (z. B. Erfahrungswissen). Als analytische Kategorie dient Arbeitsvermögen dazu, die immaterielle Seite der Arbeit, beispielsweise bei der Wissensproduktion, empirisch zu erfassen. InnovationFür soziale Innovationen ist die Gestaltung der Arbeitsbeziehungen wesentlich. Im Rahmen dieses Schwerpunkts geht es auch in der Lehre (Management Sozialer Innovationen) nicht nur um Widersprüchlichkeiten der Entwicklung von „Prozessen die Produktion, Distribution und Konsumtion von Waren“ durchlaufen, sondern auch um den notwendigen gesellschaftlichen Gestaltungsauftrag.[Zitat 1] Informatisierung und Web 2.0Ein besonderer Schwerpunkt, vor allem im Zusammenhang mit den empirischen Forschungen am ISF, ist die Frage der Informatisierung und der Social Media unter dem Schlagwort Web 2.0. Die starke Prägung des Wandels moderner Arbeit oder auch von Wissensarbeit durch Informationstechnologien spiegelt sich hier wider. Ausgewählte VeröffentlichungenBücher (Monographien)
Bücher (Mitherausgeberin)
Aufsätze
Zitate und Einzelnachweise
Zitate:
Weblinks
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