Sülzbach (Obersulm)
Sülzbach ist der nordwestliche Ortsteil der Gemeinde Obersulm im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg. LageDie Dorfmitte liegt etwa 4 km östlich der Stadtmitte von Weinsberg im Tal der westnordwestlich laufenden mittleren Sulm, der hier von Norden her der Sülzbach zuläuft. Die Besiedlung erstreckt sich dem rechten Ufer der Sulm entlang. Gegen den rechten Talhang zu endet sie meist an den Geleisen der Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn, die am unteren Hangfuß entlangführt. Der Ortskern liegt im unteren Mündungswinkel des Sülzbachs, in seinem Bereich erstreckt sich die neuere Bebauung über die Bahnlinie hinaus bis auf mittlere Hügelhöhe. Im oberen Mündungswinkel stehen der niedrige Sporn des Altenbergs und der etwas höhere Rauhberg über dem Dorf, ihre süd- und südwestexponierten Hänge sind fast durchweg mit Wein bepflanzt. Jenseits der Sulm läuft am linken Rand der Flussaue die Talstraße B 39 von Löwenstein her in Richtung Heilbronn, von ihr zweigt die Kreisstraße 2111 ab, die das Dorf durchquert und dann nördlich nach Wimmental führt.[1] GeschichteIm Zuge der Christianisierung des Frankenreichs wurde etwa um die Mitte des 8. Jahrhunderts vom Bistum Würzburg in Sülzbach eine Urpfarrei für das gesamte Weinsberger Tal eingerichtet. Erstmals belegt ist der Ortsname im Öhringer Stiftungsbrief von 1037 („Sulcibach“). Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts waren die Herren von Weinsberg die bestimmenden Grundherren in Sülzbach, durch Würzburger Lehen, vielleicht auch durch Eigenbesitz. So schlichtete 1276 Engelhard von Weinsberg einen Streit zwischen dem Kloster Lichtenstern und dem Sülzbacher Müller. Im Jahr 1323 vergab der Bischof von Würzburg den Ort als Lehen an Konrad IV. von Weinsberg. Im August 1345 schenkten die Weinsberger die Sülzbacher Kirche dem Kloster Schöntal. Wegen wachsender Verschuldung veräußerten die Weinsberger in den folgenden Jahrzehnten weiteren Besitz in Sülzbach an verschiedene neue Herren wie den Pfalzgrafen Ludwig (1412), das Kloster Schöntal (1408; 1447), Pfalzgraf Otto von Mosbach (1423), Schletz von Hall (1425), Hans von Hemmingen (1438) und Seyfried von Venningen (1440). Kurz vor seinem Tod, durch den die Herrschaft Weinsberg an die Kurpfalz kam, hatte Konrad IX. im Jahr 1447 seine verbliebenen Zehntrechte in Sülzbach an das Kloster Schöntal überschrieben, das in der Folgezeit in Sülzbach im Wesentlichen das Sagen hatte. Im Jahre 1490 besaß das Kloster in Sülzbach alle wesentlichen Einkünfte sowie den Schöntaler Klosterhof mit 30 Morgen Ackerland und die Dorfkelter. Weitere Grundeigentümer am Ort waren das Heilbronner Klarakloster sowie die Kurpfälzer. Weil sich Württemberg auf Seiten der bayrischen Wittelsbacher am Landshuter Erbfolgekrieg beteiligt hatte, fielen das Weinsberger Amt und damit auch Sülzbach 1504 unter württembergische Herrschaft. Im Verlauf des Bauernkriegs wurde Sülzbach neben anderen Dörfern im Weinsberger Tal auf Beschluss des Strafgerichts des Schwäbischen Bundes zur Strafe für die Weinsberger Bluttat vom 14. April 1525 am 21. Mai 1525 in Brand gesetzt – von 41 hiesigen Hofstätten fielen 8 Häuser und das „halb thayl“ eines weiteren dem Brand zum Opfer. Am 1. Januar 1975 wurde Sülzbach nach Obersulm eingemeindet.[2] WappenDie Blasonierung des Sülzbacher Wappens lautet: In Silber über einem erniedrigten blauen Wellenbalken eine blaue Traube mit zwei grünen Blättern. Das Sülzbacher Wappen wurde 1939 von der Gemeinde angenommen und geht auf einen Vorschlag der württembergischen Archivdirektion aus demselben Jahr zurück. Die Traube symbolisiert den Weinbau, der blaue Wellenbalken steht für den zweiten Teil des Ortsnamens. Das Wappen wurde der Gemeinde am 22. Februar 1963 vom baden-württembergischen Innenministerium nachträglich verliehen.[3] Sehenswürdigkeiten
Einzelnachweise
Literatur
WeblinksCommons: Sülzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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