Ruth GayRuth Gay (* 19. Oktober 1922 in New York City; † 9. Mai 2006 in New York) war eine US-amerikanische Bibliothekarin, Historikerin, Autorin und Journalistin. LebenRuth Gay, geborene Ruth Slotkin, zeitweise Ruth Glazer, war die älteste der drei Töchter von Harry Slotkin und Mary Pfeffer Slotkin. Ihr Vater war ein Milchverkäufer, der später einen Feinkost-Laden (Delicatessen) eröffnete (eine Art des Gewerbes, die später zum Thema ihres ersten Artikels werden sollte). Sie besuchte Schulen am jeweiligen Wohnort. Als die Familie von der Bronx in den Stadtteil Queens umzog, besuchte sie anschließend das Queens College, das sie 1943 mit einem Bachelor-Titel abschloss. Am College war sie Mitglied der Avukah-Vereinigung, einer links-zionistischen Studentenorganisation. Zwischen 1943 und 1948 arbeitete sie zunächst für verschiedene Gewerkschaften und Zeitschriften von Gewerkschaften als Autorin und Editorin. Ab dem Jahr 1946 schrieb sie „Human Interest“-Artikel über die zeitgenössische jüdische Kultur in der Bronx und in ganz New York, später mit einem Schwerpunkt über deutsch-jüdische Immigranten in den USA und Israel. Ihre ersten Artikel wie „The Jewish Delicatessen“ und „The World of Station WEVD“ erschienen in der Rubrik „American Scene“ der Zeitschrift Commentary. Im Jahr 1943 heiratete sie den Soziologen Nathan Glazer, mit dem sie drei Töchter hatte: Sarah (* 1950), Sophie (* 1952) und Elizabeth (* 1955). Glazer war seinerzeit ein Doktorand und wurde später Herausgeber der einflussreichen Zeitschrift Commentary. 1958 ließ sie sich von Glazer scheiden; im Jahr 1959 heiratete sie den Historiker Peter Gay, der ihre drei Töchter adoptierte. Im Jahr 1969 schloss sie eine Ausbildung zur Bibliothekarin mit einem „Master of Library Science“ (M.L.S.) der School of Library Service der Columbia University ab. Von 1972 bis 1985 war sie einerseits als Historikerin tätig, andererseits arbeitete sie als Archivarin und Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek der Yale University. Im Jahr 1984 verbrachte sie drei Monate in Berlin, um dort das Archiv der West-Berliner Jüdischen Gemeinde neu zu strukturieren. Die letzten Jahre ihres Lebens lebte sie in Manhattan. Auseinandersetzung um Lea RoshDie Publizistin Lea Rosh klagte gegen die Auslieferung von Gays Buch über die Juden in Deutschland. Gay hatte dort beschrieben, dass sich vor allem Institutionen und engagierte Nichtjuden für ein Gedenken an die Opfer des Holocaust einsetzen. Lea Rosh hatte sie als Initiatorin des Holocaust-Mahnmals erwähnt und sie als Fernseh-Journalistin bezeichnet, „die sich einen trügerisch jüdisch klingenden (Vor-)Namen zugelegt hat, obwohl sie gar keine Jüdin ist“. Rosh klagte dagegen vergeblich.[1] Veröffentlichte Bücher
Übersetzungen
Aufsätze (Auswahl)
Weblinks
Einzelnachweise
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