Die Russell Collection (vollständiger Name Raymond Russell Collection of Early Keyboard Instruments) ist eine umfangreiche Sammlung früher Tasteninstrumente, die vom britischenCembalisten und Organologen Raymond Russell (1922–1964) zusammengestellt wurde. Sie ist Teil der Musikinstrumentensammlung des Museums der University of Edinburgh und ist in der St Cecilia’s Hall untergebracht.[1][2]
Raymond Russell, ein britischer Cembalist und Organologe, kaufte 1939 sein erstes historisches Tasteninstrument. In den nächsten zwanzig Jahren sammelte er eine beträchtliche Kollektion von Clavichords und Cembali aus dem siebzehnten bis achtzehnten Jahrhundert.[2]
Seine Sammlung umfasste Instrumente bedeutender Cembalobaukunst Europas: eine Anzahl von englischen Spinetten, frühe Cembali und Virginale aus Italien; flämische Instrumente der Familie Ruckers, ein spätes französisches Instrument von Pascal-Joseph Taskin sowie ein Clavichord und ein Cembalo aus Norddeutschland, beide von Johann Adolph Hass. Viele seiner Instrumente beschrieb er detailliert in seinem 1959 veröffentlichten Buch The Harpsichord and Clavichord: an Introductory Study („Das Cembalo und das Clavichord: eine Einführungsstudie“). Er war ein anerkannter Experte auf diesem Gebiet und schrieb auch den Katalog für die Sammlung von Tasteninstrumenten des Victoria and Albert Museums.[2]
1960 beschloss Russell, seine Sammlung der Edinburgh University zu spenden, mit dem Ziel, ein Forschungszentrum für Organologie zu schaffen, starb aber zuvor unerwartet 1964 im Alter von 41 Jahren auf Malta. In Übereinstimmung mit seinen Wünschen und zu seinem Gedächtnis schenkte seine Mutter Maud Russell im selben Jahr fast alle Stücke seiner Sammlung – neunzehn Instrumente – der Universität.[2] Die Spende enthielt auch seine Notizen und seine Sammlung dokumentarischer Photos. Die Sammlung wurde in der 1763 erbauten St Cecilia’s Hall in Edinburgh untergebracht, die 1968 als Museum eröffnet wurde.
Die Universität kaufte zwei weitere Instrumente aus der Sammlung Russells – ein englisches Doppel-Cembalo von Jacob Kirckman, und ein französisches Doppel-Cembalo von Jean Goermans und Taskin, das 1974 von Maud Russell gekauft worden war, und brachte die Gesamtzahl so auf einundzwanzig Instrumente.[2]