Rundschau-HausDas Verlagshaus der Frankfurter Rundschau war einer der bekanntesten Bauten der 1950er-Jahre in der Innenstadt von Frankfurt am Main. Es wurde 2006 abgerissen. Das Gebäude befand sich an der Ecke Große Eschenheimer Straße und Stiftstraße, unmittelbar am Eschenheimer Tor in der Nähe der Einkaufsmeile Zeil. Es war bis Juli 2005 Sitz der Redaktion der überregionalen Tageszeitung Frankfurter Rundschau und deren Verlegerin, der Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH. Das sogenannte Rundschau-Haus entstand 1953 nach Plänen von Wilhelm Berentzen (1898–1984), der in Frankfurt außerdem das Junior-Haus am Kaiserplatz (1951) entwarf. Es bestand im Wesentlichen aus drei Bauteilen:
Das Rundschau-Haus war Teil eines bedeutenden ehemaligen Ensembles urbaner Nachkriegsarchitektur am Eschenheimer Tor. Nördlich des Gebäudes, an der Ostseite des Eschenheimer Tors, steht das Bayer-Haus (1952), das ebenfalls ein markantes, weit auskragendes Flachdach besitzt. Südlich, in der Großen Eschenheimer Straße und direkt an das Rundschau-Haus angrenzend, stand das 1956 fertiggestellte, 69 Meter hohe Fernmeldehochhaus der Deutschen Telekom, das 2004 trotz Denkmalschutz abgerissen wurde, um dem Großbauprojekt Palaisquartier Platz zu machen. Hier entstanden bis 2011 ein großes Einkaufszentrum, zwei Hochhäuser sowie die Rekonstruktion des ehemaligen Palais Thurn und Taxis. Auch das Rundschau-Haus wurde bis Mitte Mai 2006 komplett abgerissen, nachdem der finanziell angeschlagene Zeitungsverlag das Grundstück verkauft hatte. Nach dem Abriss diente das Grundstück zunächst der Baustellenlogistik des Palaisquartiers und sollte danach bis 2010 neu bebaut werden, wobei die charakteristische „runde Ecke“ des ehemaligen Rundschau-Hauses auch bei dem Neubau aufgenommen werden sollte. Die Pläne wurden jedoch nicht realisiert. Ende 2014 wurde das Grundstück vom Projektentwickler STRABAG Real Estate erworben. Aus einem Architektenwettbewerb ging ein Entwurf von Hadi Teherani als Sieger hervor. Der Gebäudekomplex, der als „Flare of Frankfurt“ vermarktet wird, sollte nach seiner Fertigstellung Ende 2018 Büros, ein Hotel, ein Boardinghouse, Eigentumswohnungen sowie im Erdgeschoss Geschäfte und Gastronomie beherbergen.[2] Die Redaktion der Frankfurter Rundschau saß von Juli 2005 an in Sachsenhausen und zog dann im September 2013 nach einem Insolvenzverfahren in neue Räumlichkeiten an der Mainzer Landstraße in unmittelbarer Nähe zur Zentrale der neuen Eigentümer Frankfurter Societät und Frankfurter Allgemeine Zeitung. WeblinksCommons: Rundschau-Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 50° 6′ 58″ N, 8° 40′ 48″ O |