Ruhr Open 2015
Die Ruhr Open 2015 (auch European Tour 2015/16 – Event 3) waren ein Snookerturnier, das vom 7. bis 11. Oktober 2015 in Mülheim an der Ruhr ausgetragen wurde. Zum dritten Mal in Folge war die nordrhein-westfälische Stadt Austragungsort eines Minor-Ranglistenturniers der Players Tour Championship, die Bestandteil der Snooker-Saison 2015/16 war. Titelsponsor in diesem Jahr war erneut die ungarische Zahnklinik Kreativ Dental, die die gesamte diesjährige Tour finanziell unterstützte. Sieger des Vorjahres war der Engländer Shaun Murphy, der diesmal bis ins Achtelfinale kam. Das Finale wurde von zwei Spielern bestritten, die erstmals in ihrer Karriere in einem Ranglistenfinale standen: Rory McLeod gewann seinen ersten Titel mit 4:2 gegen den Chinesen Tian Pengfei. Die meisten Topprofis waren zwar in Mülheim angetreten, trotzdem waren acht Absagen für das Hauptturnier eine hohe Zahl, wie sie nur in der Anfangszeit der Players Tour Championship häufiger auftrat. Am zweiten Tag des Hauptturniers stellten Alan McManus und Barry Pinches einen neuen Rekord für den längsten Turnierframe im Profisnooker auf. 100 Minuten und 24 Sekunden dauerte der sechste Frame ihrer Auftaktbegegnung. 2012 hatten Dominic Dale und Dave Harold bei einem offiziell aufgezeichneten Match bereits einmal 94 Minuten und 2 Sekunden für einen Frame benötigt.[1] PreisgeldDas Preisgeld blieb im Vergleich zu den Vorjahren unverändert.
Vorrunde239 Snookerspieler hatten sich für das Turnier angemeldet. 109 davon waren als Profispieler bereits für das Hauptturnier gesetzt. Die übrigen 130 Amateure spielten in 3 Qualifikationsrunden die 19 Sieger aus, die die 128 Plätze des am Freitag beginnenden Hauptturniers auffüllten. 27 deutsche Amateurspieler waren angetreten, zwei schafften es bis in Runde 3, aber während Felix Frede sich dem Ex-Profi Adam Duffy geschlagen geben musste, gelang Sascha Lippe zum ersten Mal in seiner Karriere der Einzug in die Hauptrunde eines PTC-Turniers. Jeweils zwei Teilnehmer stellten Österreich und die Schweiz, für sie war bis auf Alexander Ursenbacher aber spätestens in Runde 2 Schluss. Der Schweizer Ex-Profi wurde dagegen seiner Favoritenrolle gerecht und qualifizierte sich für die Top 128. Bis auf den Polen Kacper Filipiak, der gegen den starken schottischen Spieler Michael Collumb verlor, setzten sich sechs der sieben Spieler mit Profivergangenheit durch. Alle Partien wurden im Modus Best of 7 Frames ausgetragen. Für die zwei Vorrunden am 7. und 8. Oktober waren folgende Paarungen angesetzt:[3][4][5] Runde 1
Runde 2
Runde 3
Hauptrunde128 Spieler bestritten ab 9. Oktober das Hauptturnier, wobei die erste Hälfte die ersten drei Runden am Freitag, die zweite am Samstag austrug. Am abschließenden Sonntag fanden dann die Spiele vom Achtelfinale bis zum Finale statt.[3][4][5] Runde 1 bis AchtelfinaleDie größte Überraschung der Auftaktrunde am ersten Tag war die Niederlage von Judd Trump gegen Hammad Miah, der das Jahr zuvor aus der Main Tour gefallen war. Für den Weltranglistensiebten Trump war es nach dem 0:6 in der Qualifikation für die International Championship die zweite Pleite in Folge. Auch für Weltmeister Stuart Bingham setzte sich der wechselhafte Saisonbeginn mit einer Erstrundenniederlage fort. Auch beim Paul Hunter Classic in Fürth war er zuvor in Runde 1 ausgeschieden. Auch für den auf Platz 4 der Weltrangliste zurückgefallenen Neil Robertson gab es eine unliebsame Überraschung. Er verlor mit 3:4 gegen James Cahill, einen jungen Spieler vom Ende der Weltrangliste. Für den Australier war es in dieser Saison die dritte Erstrundenniederlage bei seinem vierten Auftritt. Der Schotte Alan McManus brauchte gegen Barry Pinches fast genau fünf Stunden für sein Auftaktmatch, darunter war auch der längste aufgezeichnete offizielle Frame im Profisnooker mit etwas mehr als 100 Minuten Dauer. Trotz des mühevollen 4:3-Siegs schlug er danach mit seinem Landsmann Stephen Maguire noch einen Top-16-Spieler und zog ins Achtelfinale ein. Sascha Lippe profitierte zum Auftakt von der Absage seines Gegners und startete in seine Partie gegen Zhang Anda mit einem Framegewinn. Danach schaffte er es aber nicht mehr, seine Chancen zu frameentscheidenden Breaks zu nutzen und der Chinese setzte sich mit 4:1 durch. Alexander Ursenbacher verlor sein Match knapp mit 3:4 gegen Rod Lawler. Von den Amateurspielern schaffte es nur Hammad Miah bis in Runde 3, dann war auch für ihn Schluss. Zum dritten Mal in seiner Karriere hatte er damit unter den letzten 32 eines PTC-Turniers gestanden. Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7
Teil 8
Viertelfinale bis FinaleDer Sonntag begann dann mit der überraschenden 1:4-Achtelfinalniederlage von Titelverteidiger Shaun Murphy gegen Tian Pengfei. Der Chinese erreichte anschließend nach Siegen über Alan McManus und David Gilbert erstmals in seiner Karriere ein Main-Tour-Finale. Gilbert hatte zuvor mit Barry Hawkins einen weiteren Topspieler besiegt und damit das zweite PTC-Halbfinale seiner Karriere erreicht. Des Weiteren zog auch noch der Weltranglistenerste Mark Selby zum Auftakt gegen Mark Williams den Kürzeren. Der Waliser verlor anschließend überraschend gegen Mike Dunn. Im Halbfinale traf dieser auf Rory McLeod, der wie er zuvor noch nie ein Ranglistenfinale erreicht hatte. Der Sieg ging klar an McLeod.
FinaleZum abschließenden Match trafen zwei Finalneulinge aus dem Mittelfeld der Weltrangliste aufeinander. Rory McLeod konnte den Schwung seines 4:1-Halbfinalsiegs nutzen und eine 2:0-Führung vorlegen, während Tian Pengfei einige Fehler unterliefen. Zwar konnte er zum 2:1 und dann zum 3:2 jeweils wieder herankommen, wobei er auch das einzige Century-Break des Finales erzielte, der sechste Frame ging dann aber wieder mit einem entscheidenden 55-Punkte-Break an den Engländer, wodurch er sich mit einem 4:2-Sieg den ersten Titel bei einem Ranglistenturnier in seiner 24-jährigen Karriere sicherte.[6]
Century-Breaks53 Breaks von 100 oder mehr Punkten gab es in diesem Jahr bei den Ruhr Open, davon 48 im Hauptturnier. Das waren sieben mehr als im Vorjahr.[7] Vorrunde
Hauptturnier
Quellen
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