Rue Saint-Antoine
Die Rue Saint-Antoine in Paris ist eine der ältesten Straßen der Stadt. Sie bestand bereits zu gallorömischer Zeit und war Teil der Straße von Paris nach Melun. Die Straße ist schon durch die Nähe zur Place de la Bastille sehr geschichtsträchtig. Sie liegt als wichtige Verkehrsader im Herzen des Marais und quert so für das Viertel typische Straßen wie die Rue Saint-Paul, Rue de Turenne, Rue de Birague (die zur Place des Vosges führt) oder noch die Rue Beautreillis. LageDie Rue Saint-Antoine[1] beginnt an der Place de la Bastille 3, durchquert im 4. Arrondissement
und endet nach 603 Metern an der Rue de Sévigné 2, der Rue de Rivoli 1 bzw. der Rue François Miron 1. Die Straße ist wichtiger Teil der Ostwest-Achse von Paris. Sie beginnt am Place de la Bastille und endet an der Metrostation Saint-Paul (Linie ), oder sie führt, unter dem Namen «Rue de Rivoli», weiter zum Place de la Concorde. Diese Ostwest-Achse wird vom Place de la Bastille über die Rue du Faubourg Saint-Antoine weitergeführt. NamensursprungDie Straße verdankt ihren Namen der Abtei Saint-Antoine-des-Champs, wohin sie führte. GeschichteBereits in gallorömischer Zeit gab es am nördlichen Ufer der Seine eine Straße von Paris nach Melun. Sie lag höher als das umgebende Sumpfland (Marais) und war mit Platten belegt, die wiederum als Sockel für die späteren Straßen dienten. Diese Römerstraße zweigte nördlich der Seine vom antiken Cardo nach Osten ab (etwa dort wo heute die Rue Saint-Martin – Teil des alten Cardo – beginnt), folgte der heutigen Avenue Victoria, verlief dann quer über die Place de l’Hôtel-de-Ville und auch durch das Hôtel de Ville, dann links an der Pfarrkirche Saint-Gervais-Saint-Protais vorbei, und folgte der heutigen Rue François Miron und schließlich der Rue Saint-Antoine bis zur Bastille und darüber hinaus. Im Mittelalter erstreckte sich die Rue Saint-Antoine auf dieser Römerstraße von der Rue des Barres bis zur Place de la Bastille. Der Teil, der seit 1865 Rue François Miron heißt, hieß 1227 Rue de l’Aigle und Grand’rue de la Porte Baudeer (Baudoyer oder Baudet – ein Stadttor aus dem 11. Jahrhundert direkt nördlich von Saint-Gervais, heute liegt hier die Place Baudoyer). Das Stück östlich davon, die heutige Rue Saint-Antoine, hieß damals Rue du Pont Perrin. Die Rue Saint-Antoine endete in der Stadt an der Place de Grève, dem Umschlagplatz des Flusshandels, bot aber auch in Höhe der Porte Baudoyer mit der Rue de la Tixeranderie (die heute nicht mehr existiert) eine Abzweigung, mit der man weiter in die Stadt hinein kam, ohne den Marktplatz zu berühren. Den Namen Rue Saint-Antoine bekam sie schließlich aufgrund der Abtei Saint-Antoine-des-Champs, die außerhalb der Stadt (d. h. jenseits der Bastille) an der Straße zum Schloss Vincennes lag und 1790 in ein Hospital umgewandelt wurde. Die heutige Rue Saint-Antoine war für ihre Zeit außergewöhnlich breit, weswegen sie auch als Flaniermeile und als Ort für Veranstaltungen genutzt wurde – zumal auch die Residenz Karls V., das Hôtel Saint-Paul (an der Südseite), und das Hôtel des Tournelles (an der Nordseite) hier lagen, in direkter Nachbarschaft zur Bastille, der Bastide Saint-Antoine, die die Straße nach Osten abschloss. Die Rue Saint-Antoine war dann auch der Schauplatz jenes Turniers, bei dem am 30. Juni 1559 König Heinrich II. so schwer verletzt wurde, dass er wenige Tage später starb. SehenswürdigkeitenDie nicht mehr existenten Bauten des Mittelalters:
die zusammen fast das gesamte Gebiet der Rue Saint-Antoine einrahmten. Aus späterer Zeit stammen
sowie
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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