Als Sohn der Schauspieler Wilhelm und Mathilde Kneisel, welche Mitglieder des Wandertheaters von Heinrich Eduard Bethmann waren, kam Rudolf Kneisel schon früh mit der Schauspielerei in Berührung. 1845 hatte er erste Auftritte in Magdeburg. Nach Engagements in Dresden, Altona und Flensburg war er ab 1857 als Regisseur und Dramaturg am Magdeburger Stadttheater tätig. Ab 1859 war Kneisel Mitglied der Dresdner Volks- und Familienbühne. 1861 wurde er Direktor einer Wanderbühne und bereiste bis 1886 die Provinzen Hannover und Sachsen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Pankow bei Berlin unter ärmlichen Verhältnissen, obwohl der Berliner Komiker Franz Guthery für ihn als Mitglied des großen „Vereins Berliner Presse“ eine – dürftig ausfallende – Sammlung veranstaltete. Bis zu seinem Tod verfasste er über 50 Stücke.
Werke (Auswahl)
Die Lieder des Musikanten. Bloch, Berlin 1865 (Weitere Ausgabe 1924)
Der Herr Stadtmusikus und seine Kapelle. Volksstück mit Gesang in 5 Aufzügen. Kühling, Berlin 1872
Die Tochter des Belial's. Concurrenz-Preis-Lustspiel in 5 Aufzügen. Berlin, 1872. (A. Kühlings Volks-Schaubühne Nr. 3)
Die "Anti-Xantippe", oder: Krieg den Frauen! Original-Lustspiel in 5 Aufzügen. Berlin, 1872
Gretchen's Polterabend. Original-Schwank in 5 Akten. Berlin, 1873
Ein deutsches Mädchen im Elsaß. Original-Lustspiel in 5 Akten. Kühling, Berlin 1874
Der liebe Onkel. Schwank in 4 Aufzügen. Berlin, 1874. (A. Kühlings Volks-Schaubühne Nr. 12)
Das böse Fräulein. Original-Schauspiel in 5 Akten. Berlin 1874