In den kommenden Jahren arbeitete er in der katholischen Volksbildung. Im Jahr 1931 wurde er Direktor der wissenschaftlichen Abteilung der RAVAG und führte 1932 den Schulfunk ein.
Im Mai 1934 wurde Henz die Leitung des Kulturreferates der Vaterländischen Front (VF) übertragen.[1] Nach der Ermordung des österreichischen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß im Zuge des gescheiterten Juliputsches 1934 verfasste Henz im Auftrag dessen Nachfolgers Kurt Schuschnigg den Text für eine Hymne Lied der Jugend der austrofaschistischen Bewegung mit dem Anfangsvers „Ihr Jungen schließt die Reihen gut“, die politisch gegen das Horst-Wessel-Lied eingesetzt wurde. Von 1934 bis 1938 gehörte er auch dem Bundeskulturrat an. Von Juli 1936 bis Oktober 1937 war er Bundesleiter des VF-Werkes Neues Leben.[1]
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich verlor er 1938 seine Posten. Henz wurde freier Schriftsteller und verdiente nebenbei als Glasmaler etwas Geld. In den Jahren 1945 bis 1957 war er Programmdirektor des Österreichischen Rundfunks. Er gründete 1947 die Wiener und 1948 die österreichische Katholische Aktion. 1952 war er Präsident des österreichischen Katholikentages. Von 1950 bis 1952 gab er die Literaturzeitschrift Dichtung der Gegenwart, ab 1955 die Literaturzeitschrift Wort in der Zeit heraus. Von 1967 bis 1980 war Rudolf Henz Präsident des Österreichischen Kunstsenats.
Als sein Hauptwerk gilt das Vers-Epos Der Turm der Welt (1952), an dem er über viele Jahre hinweg arbeitete.[3]
Dichter zwischen den Zeiten. Festschrift für Rudolf Henz zum 80. Geburtstag, hrsg. v. Viktor Suchy. Wien: Braumüller 1977. ISBN 3-7003-0148-0.
Gertrude Enderle-Burcel: Christlich – ständisch – autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 1991, ISBN 3-901142-00-2, S. 97–99.
Irmtraud Letzner: Die Bedeutung des „Wortes“ im poetischen Werk von Rudolf Henz. Eine Untersuchung der Wortauffassung des Dichters in seiner Lyrik und seinem Epos. Graz: Univ. Diss. 1966.
Erika Wögerer: Innere Emigration und historische Camouflage in Österreich. Zum Widerstandspotenzial in den historischen Romanen des Rudolf Henz. Frankfurt am Main u. a.: Lang 2004. (= Europäische Hochschulschriften; Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur; 1884) ISBN 3-631-51492-1
↑ abcGertrude Enderle-Burcel, Johannes Kraus: Christlich – Ständisch – Autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Hrsg.: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und Österreichische Gesellschaft für historische Quellenstudien, Wien 1991, ISBN 3-901142-00-2, S. 97–100.
↑Dr. Ernest Bauer: Oberst Stjepan Duić – zu seinem 100. Geburtstag. In: Gemeinschaft zur Forschung kroatischer Fragen (Hrsg.): Kroatische Berichte. XII. Jahrgang, Nr.2 (54). Mainz 1987, S.18.
↑Rino Sanders: Drei Reiche und der Dom Gottes. In: Die Zeit. 10. April 1952, Artikel online auf zeit.de. Abgerufen am 7. Dezember 2019.