Rudolf FalbRudolf Falb (* 13. April 1838 in Obdach in der Steiermark; † 29. September 1903 in Schöneberg) war ein österreichischer, seit 1887 deutscher Forscher, der sich mit Erdbeben und Meteorologie beschäftigte. LebenFalb besuchte 1850–1854 die Klosterschule in Stift St. Lambrecht, studierte in Universität Graz Theologie, wurde zum Priester geweiht und war dann in der Seelsorge tätig. Später wurde er Lehrer und studierte in Prag Mathematik, Physik und Astronomie sowie in Wien Geologie. 1872 trat Falb zum Protestantismus über. Bereits 1868 hatte er die populäre astronomische Zeitschrift Sirius gegründet, als deren Herausgeber er bis 1877 fungierte.[1] Zwischen 1877 und 1880 bereiste er für vulkanologische und archäologische Studien Süd- und Nordamerika. 1887 siedelte er nach Leipzig und später nach Berlin über. Auf Grundlage seiner naturwissenschaftlichen Studien entwickelte eine neue Erdbebentheorie, die von der Fachwelt allerdings sehr kritisch bewertet wurde. Falb machte die Konstellation von Sonne und Mond für die Bewegungen des flüssigen Magmas verantwortlich.[2] Die Gegnerschaft der Fachwelt hinderte ihn nicht daran, zudem eine Wettertheorie zu entwickeln, aus der er Voraussagen des Wetters über lange Monate hinweg ableitete. Hierüber gab er einen meteorologischen Kalender heraus, in dem er bestimmte Tage als „kritische Tage erster Ordnung“ bezeichnete. In späteren Jahren befasste er sich mit Sprachwissenschaft und konstruierte einen Zusammenhang zwischen den altmexikanischen Sprachen und dem Hebräischen. In wenigen Jahren entstand eine über die ganze Welt verbreitete Anhängerschaft, die seine Theorien mit großer Verehrung übernahm und die Falb auch in einer Notsituation mit einer Spendenaktion aus der Bedrängnis half.[3] Er gehörte dem Bund der Freimaurer an. Zusammen mit Arthur Brehmer, der unter dem Pseudonym Charles Blunt schrieb, verfasste Falb den Zukunftsroman Der Weltuntergang (1899), in dem die Erde durch den Zusammenstoß mit einem Kometen vernichtet wird.[4] Rudolf Falb starb am 29. September 1903[5] im Alter von 65 Jahren in Schöneberg bei Berlin an einer Lungenentzündung.[6] Die Beisetzung fand auf dem Kirchhof der Dorfkirche Schöneberg statt. Das Grab ist nicht erhalten.[7] Sein ältester Sohn Otto setzte Falbs Arbeiten an der Herausgabe der meteorologischen Kalender fort; sein zweiter Sohn Alfred, ein deutschvölkischer Schriftsteller, starb im Jahre 1925 an einer Kopfverletzung, die er sich während des Ersten Weltkrieges zugezogen hatte, im Alter von 36 Jahren. Schriften
Literatur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Rudolf Falb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Rudolf Falb – Quellen und Volltexte
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