Rosenstraße (Lübeck)Die Rosenstraße ist eine Straße der Lübecker Altstadt. LageDie etwa 100 Meter lange Rosenstraße befindet sich im nordöstlichen Teil der Altstadtinsel, dem Jakobi Quartier. Sie beginnt am platzartigen Zusammentreffen von Kleiner Gröpelgrube, Wakenitzmauer und Rosenpforte, verläuft südwärts und mündet schließlich in die Große Gröpelgrube ein. GeschichteDie Rosenstraße galt anfänglich als Teil der Großen Gröpelgrube, die ursprünglich von der Großen Burgstraße bis zur heutigen Einmündung der Rosenstraße reichte und an dieser Stelle scharf nach Norden abknickte. Erst als zu Beginn des 14. Jahrhunderts im Nordosten der Altstadtinsel das Gebiet des sogenannten „Poggenpohls“ (niederdeutsch für „Froschteich“) aufgeschüttet wurde, verlängerte man die Große Gröpelgrube geradlinig weiter nach Osten bis an die Stadtmauer, und die heutige Rosenstraße wurde zu einer eigenen Straße. 1330 wurde sie erstmals urkundlich mit eigenem Namen genannt; ihre niederdeutsch-lateinische Mischbezeichnung lautete Dwerstrate inter fossas lutifigulorum (Querstraße zwischen den Töpfergruben, also der Großen und der Kleinen Gröpelgrube). 1352 ist dann der Name Rosenstrate belegt, der in der Folgezeit beibehalten wurde:
Der heutige Name wurde 1852 amtlich festgelegt. Der Name der Straße ist vermutlich von den Gärten abgeleitet, die sich hier bis zur Stadtmauer erstreckten. Alternative Erklärungen des Straßennamens, der in den mittelalterlichen Stadtkernen Norddeutschlands nicht selten ist, verweisen zum einen darauf, dass die Namen duftender Blumen häufig als Spottnamen für besonders übelriechende Straßen dienten, zum anderen darauf, dass der Name „Rosenstraße“ vielerorts eine verhüllende Bezeichnung für Prostitution in Badehäusern oder „Hurengassen“ war. Für die Lübecker Rosenstraße deuten die überlieferten Besitznachweise aus dem 14. Jahrhundert aber nicht auf Prostitution hin; die Häuser waren überwiegend von Handwerkern bewohnt.[1][2][3] Entweder der Straße selbst oder ebenfalls den hier befindlichen Gärten verdankte die Rosenpforte ihren Namen, ein an ihrem Anfang zum Wakenitzufer führender kleiner Durchlass in der Stadtmauer, der im 17. Jahrhundert einem dort neu angelegten Festungswerk den Namen gab und dessen Bezeichnung heute eine Straße an gleicher Stelle trägt. Bebauung und DenkmalschutzLaut der Denkmalliste der Hansestadt Lübeck vom 17. Januar 2019 stehen folgende Gebäude in der Rosenstraße unter Denkmalschutz:[4]
Gänge und HöfeVon der Rosenstraße gehen oder gingen folgende Wohngänge ab:
Struß’ Torweg und Röpers Gang fielen ebenso wie die Häuser Nr. 12 bis 20 einem zwischen 1978 und 1980 vom Lübecker Gemeinnützigen Bauverein erbauten Neubaukomplex (Nr. 12–20) zum Opfer. Während der Röpers Gang spurlos verschwunden ist, besteht unter dem Namen Struß’ Torweg noch ein Durchgang zwischen Nr. 14 und 16 zum Blockbinnenhof und von dort zur Großen Burgstraße 47. Literatur
WeblinksCommons: Rosenstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 53° 52′ 18,6″ N, 10° 41′ 31″ O |