Früh wurde ihr Talent für den Tennissport erkannt. Ihr Vater ließ für sie in Bern eine Tennishalle bauen, die noch heute steht. Doch die Tochter hatte große Probleme mit ihrem rechten Arm, so dass sie aus medizinischen Gründen ihre Karriere unterbrechen musste. Nach ihrer Genesung wollte sie Erfolge auf der WTA Tour erzielen.
Da sich Oprandi nicht ausreichend gefördert fühlte und ihre Familie sich mit Vertretern des Schweizer Tennisverbands zerstritten hatte, wechselte sie mit 17 Jahren zum italienischen Tennisverband, was aufgrund ihrer doppelten Staatsbürgerschaft möglich war. Bis zu den Australian Open im Jahr 2012 ging sie als Italienerin an den Start. Im Februar 2012 kehrte sie schließlich zum Schweizer Verband zurück, beim WTA-Turnier in Bogota im selben Monat trat sie erstmals wieder als Schweizerin an.
Im Fed Cup stand Oprandi 2006 im Aufgebot des späteren Siegers Italien, kam aber nicht zum Einsatz. Auch im Halbfinale gegen Spanien war sie zusammen mit Mara Santangelo für das Doppel vorgesehen, das allerdings nicht mehr gespielt wurde. 2013 wurde sie in die Schweizer Fed-Cup-Mannschaft berufen, für die sie seither in vier Einzelpartien drei Siege erringen konnte.
Im Mai 2006 startete Oprandi mit einer Wildcard beim WTA-Turnier in Rom, bei dem sie sich bis ins Viertelfinale kämpfte, in dem sie Swetlana Kusnezowa mit 4:6, 7:5 und 6:75 unterlag. Durch diesen Erfolg erreichte sie die Top 100 der WTA-Weltrangliste. In Wimbledon nahm sie 2006 zum ersten Mal an einem Grand-Slam-Turnier teil. Nachdem sie die Qualifikation überstanden hatte, hieß ihre erste Gegnerin im Hauptfeld wiederum Kusnezowa, gegen die sie auch diesmal den Kürzeren zog (3:6, 2:6).
Nach ihrem Ausscheiden 2013 in Wimbledon (Aufgabe im dritten Satz) spielte Oprandi bis Februar 2014 kein Turnier mehr. In Midland feierte sie beim dortigen ITF-Turnier ein erstaunliches Comeback; als Nummer 114 der Weltrangliste besiegte sie die Top-40-Spielerin Bojana Jovanovski. Sie erreichte in Bogotá das Viertelfinale und das Endspiel beim WTA-Turnier in Marrakesch. Nach einem Halbfinalerfolg über die topgesetzte Daniela Hantuchová unterlag sie María Teresa Torró Flor in drei Sätzen. Mit Garbiñe Muguruza als Partnerin gewann sie dort die Doppelkonkurrenz und damit ihren ersten WTA-Titel.
Im April 2020 gab Oprandi ihren Rücktritt vom Profitennis bekannt. Mit einer Partnerin hat sie eine Firma gegründet, mit der sie die Führung des Sportzentrums Thalmatt in Herrenschwanden bei Bern übernommen hat. Außerdem ist Oprandi als Leiterin der Tennisschule, diplomierte Personal Trainerin sowie Ernährungsberaterin tätig.[1][2][3]
Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Runde der Qualifikation; n. a. = nicht ausgetragen