Rolf Winkler wuchs in Schwarzenberg auf und besuchte dort die Schule.[1] Nach dem Schulabschluss zog er nach Dresden und erlernte 1949–1951 an der Zwingerbauhütte den Beruf eines Steinbildhauers. 1952 besuchte er Zeichenkurse von Etha Richter an der Abendschule der Kunstakademie. Im folgenden Jahr übersiedelte er nach Berlin und war freischaffend tätig. Er arbeitete im Atelier von Waldemar Grzimek und erwarb sich auch autodidaktisch weitere Fertigkeiten. Von 1965 bis 1969 studierte Winkler an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Bildhauerei bei Heinrich Drake und Karl-Heinz Schamal. Er erhielt an dieser Einrichtung einen Lehrauftrag für Plastik im Abendstudium[1] und arbeitete zugleich bis 1970 weiter in den Ateliers von Drake und Schamal. Die Tätigkeit an der Weißenseer Kunsthochschule brachte ihn ab 1980 zur Beschäftigung mit Drucktechniken. Als Bildhauer bekam er Aufträge für den öffentlichen Raum. Er war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR.
Im Jahr 1991 erfolgte eine Berufung an die Sommerakademie Strodehne. Er arbeitete im Beirat der Bildhauerwerkstätten. Studienreisen führten ihn 1993, 1995 und 1996 auf die Kanarischen Inseln und eine VBK-Studienreise nach Mittelasien. Die Zusammenarbeit mit befreundeten Malern wie Hanfried Schulz und Sieghard Pohl rundeten sein Werk und seinen Stil.
Seine Werke umfassten Skulpturen, Kleinplastiken, Reliefs, Druckgrafiken, Acrylmalereien, Akte, Medaillen und vieles mehr. Als Werkstoff kamen hauptsächlich Stein, Bronze und Materialmix zur Anwendung.[2]
1980: Hoher Brunnen Ein sechs Meter hoher Schmuckbrunnen im Bereich des gesellschaftlichen Zentrums zwischen Storkower Straße und Franz-Jacob-Straße.[4] Um 1994 wurde der Springbrunnen abgerissen, dafür errichteten die Investoren auf dem gesamten Gelände den Storkower Bogen, ein Einkaufs-, Wohn- und Geschäftszentrum.
1983: Sitzbrunnen Ein rundes Brunnenareal mit etwa zehn Metern Durchmesser befindet sich im Kreuzungsbereich Marchwitzastraße/Biesdorfer Promenade im Quartier Südspitze des Ortsteils Berlin-Marzahn. Die Brunnenanlage aus Edelstahl und Klinkern besteht aus mehreren gestuften Becken, die auf ihren Rändern zum Verweilen einladen.[5]
1986–1990: Denkmal für die Sowjetsoldaten Die Skulptur aus Stein und Bronze fand in einer Sitzung des Beirats für Stadtgestaltung vom Magistrat von Berlin 1986 die Zustimmung. Die Skulptur war für den Bürgerpark Marzahn vorgesehen. 1988 erfolgte eine interne Abnahme des Gussmodells und Winkler ließ sie bis 1990 weiter bearbeiten. Das nach der Wende geänderte politische Verständnis der neuen Berliner Stadtverwaltungen führte zu einem Verzicht auf eine Ausführung. Der Verbleib der Skulptur ist nicht bekannt.[5]
↑Sylvia Brösicke-Istok, Gabriela Ivan, Romy Köcher, Hans Schlegel: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin; Lichtenberg; Katalog 1993, Luisenstädtischer Bildungsverein e.V., ISBN 3-89542-012-3; Seite 39/40
↑ abKunst in der Großsiedlung. Kunstwerke im öffentlichen Raum in Marzahn und Hellersdorf. Eine Dokumentation. Kommission für Kunst im öffentlichen Raum (Thorsten Goldberg, Ellena Olsen, Martin Schönfeld, Andreas Sommerer), Hrsgg. vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, um 2005, ISBN 978-3-00-026730-7; Seite 71 (Sitzbrunnen) und Seite 153 (Sowjetsoldaten)