Rolf Krake

Hrolf Krakes letzter Kampf (Louis Moe um 1898)

Rolf Krake, Hrólfr Kraki, Hroðulf, Rolfo, Roluo, Rolf Krage war ein historisch nicht gesicherter König der dänischen Frühzeit (frühes 6. Jahrhundert). Der Beiname des Hrólfr, Kraki, rührt vom dän. krage (= ein abgeästeter, als Leiter benutzter Baumstamm) her, eine Anspielung auf seine kräftige Gestalt.

Literarische Figur

Rolf Krake ist Protagonist in isländischen und dänischen Heldensagen des 12. und des 13. Jahrhunderts, ebenso erscheint er im Beowulf, in Widsith, Gesta Danorum des Saxo Grammaticus, dem Skáldskaparmál des Snorri Sturluson, Chronicon Lethrense (Chronik von Lejre/Leire), einem kurzen dänischen, in Latein verfassten Werk des 12. Jahrhunderts, der Hrólfs saga kraka (Rolf Krake Sage), der Skjöldunga Saga, der Ynglingasaga und der Gautreks Sage.

Rezeption

Der dänische Dichter Johannes Ewald verfasste 1770 das Trauerspiel Rolf Krage,[1] das 1775 in Hamburg aufgeführt wurde und zu dem der Illustrator Daniel Chodowiecki fünf Kupferstiche anfertigte.

Literatur

  • Karl Simrock: Aus der Skalda – Hrolf Kraki – Sk. c. 44. In: Die Edda die ältere und jüngere nebst den mythischen Erzählungen der Skalda. 6. verbesserte Auflage, Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart 1876, S. 317–319 (Volltext [Wikisource]).
  • Thomas Förster: Mittelalter im Labor: Die Mediävistik testet Wege zu einer transkulturellen Europawissenschaft. Hrsg.: Michael Borgolte, Juliane Schiel, Bernd Schneidmüller, Annette Seitz. Oldenbourg Verlag, 2009, ISBN 978-3-05-004751-5, Kapitel 4.3 Die Entstehung eines Heldennamens: Rolf Krake, S. 389 (hu-berlin.de (Memento vom 26. Januar 2016 im Internet Archive)).

Einzelnachweise

  1. Johannes Ewald: Rolf Krage et Sørgespil i fem Handlinger. In: Johannes Ewalds samtlige skrifter: Udg. ved understøttelse af Samfundet for den danske litteraturs fremme … E. L. Thaarup, 1851, S. 143–274 (dänisch, books.google.de).