Die Gemeinde liegt an der Weser. Durch den Schilfbewuchs nannte sich die Hufe schon in frühester Zeit „Rohrsen“ (eine Kombination von „Rohr“ und „Hausen“). Ursprünglich war die Gemeinde Teil der Grafschaft Wölpe. Sie wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt, als die Gemeinde an den Herzog von Braunschweig, Otto der Strenge, verkauft wurde.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden ab 1640 bei Rohrsen Schanzen zur Überwachung des Schiffsverkehrs über die Weser aufgeworfen und mit Musketieren besetzt. Die Schanzen sind teilweise heute noch zu besichtigen und liegen unmittelbar am Weserradweg. Zwischen 1675 und 1679 wurde die Alte Schanze durch den Calenberger Fürsten Johann Friedrich wegen der Auseinandersetzungen mit den Schweden erneut mit Geschützen bestückt. Noch vor 1740 wurden die Neue Schanze, die strategisch günstiger als die Alte Schanze lag, und die Balger Schanze auf der gegenüberliegenden Seite abgetragen.[2]
Die Untiefen der Weser waren Ursache mehrerer Schiffsunglücke. 1998 wurde ein Holzlastkahn mit Obernkirchener Sandsteinen geborgen. Dieses Schiffswrack aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist im Weserrenaissance-Museum in Brake bei Lemgo zu besichtigen.
Während des Zweiten Weltkrieges befand sich in Rohrsen ein Kriegsgefangenenlager.
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Rohrsen setzt sich seit dem Jahr 2021 aus elf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Bei der letzten Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[3]
Die renovierte „Alte Schule“ bietet den Rohrsener Vereinen Räumlichkeiten für ihre Aktivitäten. Dazu gehören unter anderem ein Schützenstand und ein Proberaum für den Spielmannszug. Nach Voranmeldung können dort auch Familienfeiern abgehalten werden.
Im nördlichen Gemeindebereich von Rohrsen befindet sich die Leistungsprüfungsanstalt für Schweine, eine Einrichtung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Dort ist auch eine Eberbesamungsstation untergebracht.