Diepenau
Der Flecken Diepenau liegt im südlichen Landkreis Nienburg/Weser in Niedersachsen an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen und dessen Kreis Minden-Lübbecke. Er ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Uchte. GeografieGeografische LageDiepenau liegt zwischen Rahden im Westen und Warmsen im Ost-Nordosten, etwa 7 km südwestlich des Großen Moors. FleckengliederungDer Flecken Diepenau besteht aus dem Kernort sowie den Ortsteilen Bramkamp, Lavelsloh, Essern, Steinbrink und Nordel Folgende Flüsse und Bäche fließen durch den Flecken:
Zwei Kirchspiele befinden sich im Flecken:
GeschichteDer Ursprung des Wortteiles „diep“ liegt nicht, wie man aus heutiger Sicht annehmen könnte, in „tief“, sondern in „dip“ mit der Bedeutung „Moor, Morast“. Depenouwe und andere Ableitungen deuten auf die Lage in einer feuchten, wiesenreichen Gegend hin: „Moorige, morastige Aue“. Der Übergang über den Fluss Wickriede in mooriger Umgebung war früher wichtig für Fernverbindungen. Die alte Poststraße von Hannover nach Osnabrück kreuzte hier mit der Süd-Nord-Verbindung von Minden nach Oldenburg. Das erklärt auch die Jahrhunderte dauernden Streitigkeiten zwischen den Bischöfen von Minden und den Grafen von Hoya. In einer Hoyaer Urkunde wird erwähnt, dass 1383 die Burg Diepenau – hier genannt „dat nige Slot, geheten de Depenauwe“ – von den Mindenern zerstört worden sei. Wechselweise wurden in den folgenden Jahren Burgen und Schlösser erbaut und von der Gegenseite wieder zerstört. Bis ins 18. Jahrhundert hinein bestanden unterschiedliche Auffassungen über die Grenze des „Mindener Waldes“. In späteren Zeiten boten die Räume des Diepenauer Schlosses Beherbergungsmöglichkeiten für hochgestellte Persönlichkeiten. Auf dem Wege von Hannover über Holland nach England haben hier Mitglieder des hannoverschen Königshauses mehrfach übernachtet. 1822 zerstörte eine Feuersbrunst in Diepenau den kompletten Ort bis auf zehn Gebäude.[2] Im Jahre 1863 wohnten in Diepenau elf, in Uchte und Warmsen je drei jüdische Familien. Die Familien lebten hauptsächlich vom Schlachten, zudem betrieben sie etwas Ackerbau und handelten. Vorsteher der jüdischen Gemeinde Diepenau waren Herz Lilienfeld (1844), Isaak Wolfers (1856/57 und 1872 bis zu seinem Tod 1878), Hirsch S. Lilienfeld.[3] Am 19. August 1938 verließen mit der Familie Samenfeld die letzten jüdischen Bewohner den Ort (Lavelsloh), um der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu entkommen.[4] EingemeindungenAm 1. März 1974 wurden die Gemeinden Essern, Nordel und Steinbrink eingegliedert.[5] PolitikRatDer Rat des Fleckens Diepenau besteht aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 3001 und 5000 Einwohnern.[6] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021. Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[7]
Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 betrug 61,85 %. BürgermeisterDer Rat wählte das Ratsmitglied Annegret Trampe (CDU) am 17. November 2021 erneut zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin für die aktuelle Wahlperiode.[8] Kultur und SehenswürdigkeitenBauwerke
Bei Diepenau sind zwei Windkraftanlagen vom Typ Enercon E-126 in Betrieb. Jede Anlage hat eine Leistung von 7,5 MW, eine Nabenhöhe von 135 Metern und einen Rotordurchmesser von 127 Metern. Zudem steht dort noch eine Enercon E-115. Naturdenkmäler
KulturdenkmälerRegelmäßige Veranstaltungen
Persönlichkeiten
VerkehrDer Haltepunkt Lavelsloh-Diepenau liegt an der Bahnstrecke Uchte–Rahden. Es findet kein täglicher SPNV statt; lediglich saisonal verkehren Züge der Museumsbahn[9]. Literatur
WeblinksCommons: Diepenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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