Die Gemeinde erstreckt sich über 284 km². Sie liegt etwa 25 km nördlich von Grosseto und 90 km südöstlich von Florenz zwischen der Maremma und den Colline Metallifere in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2181 GG[2]. Zu den wichtigsten Gewässern im Gemeindegebiet gehören der Asina (20 von 20 km im Gemeindegebiet), der Bai (19 von 19 km im Gemeindegebiet), der Farma (16 km im Gemeindegebiet) und der Lanzo (6 km im Gemeindegebiet). Sie alle gehören zum Flusssystem des Ombrone.[3]
Der Ort entstand im Mittelalter als Besitz der Familie Aldobrandeschi. Im 12. Jahrhundert wurde Roccastrada von der Republik Siena erobert. Nach der Niederlage der Seneser Republik gegen die Florentinische im Jahre 1555 wurde der Ort Teil des Großherzogtums Toskana. Nach der Einheit Italiens wurde Roccastrada der Provinz Grosseto zugeteilt.
Sehenswürdigkeiten
Chiesa di San Nicola (teils auch San Niccolò genannt), erstmals 1283 schriftlich erwähnte Kirche im Ortskern, wahrscheinlich älteren Ursprungs. Wurde im 16. Jahrhundert erheblich erweitert und 1938 komplett restauriert. Die Fassade in Travertin wurde 1954 erneuert. Enthält zwei Fresken, die dem Künstler Giovanni Maria di Ser Giovanni Tolosani aus Colle di Val d’Elsa (16. Jahrhundert) zugeschrieben werden. Das Werk Annunciazione entstammt der 1929 zerstörten Kirche Compania della SS. Anunzione, die Madonna col Bambino der Kirche delle Carceri.[4]
Madonna delle Grazie, Kirche kurz außerhalb von Roccastrada an der Straße nach Torniella/Piloni/Sassofortino. Entstand wahrscheinlich unter den Aldobrandeschi und wurde im 13. Jahrhundert als Kloster der Karmeliten von Sant’Ansano übernommen. Die Fresken könnten durch Giovanni Maria di Ser Giovanni Tolosani entstanden sein, ebenso wie das Wandgemälde Cristo in pietà fra i dolenti.[4]
Torre dell’Orologio, Uhrturm an der Piazza Garibaldi aus dem 14. Jahrhundert, der nach Schäden im Zweiten Weltkrieg wieder restauriert wurde.
Lattaia, Örtlichkeit ca. 10 km südwestlich des Hauptortes, enthält die Sehenswürdigkeiten:
Castello di Lattaia, heute auch Fattoria di Lattaia genannt, bereits 973 erwähnte Burg
Fattoria di Monte Lattaia, Gebäude aus dem 13. Jahrhundert
Pieve di San Biagio a Lattaia, im 12. Jahrhundert schriftlich erwähnte Pieve, die im 18. Jahrhundert durch die Cappella di San Biagio a Lattaia ersetzt wurde.
Pieve di Tabiano, wurde später durch die Cappella di Sant’Antonio a Monte Lattaia ersetzt.
Sport
In den Ortsteilen Piloni, Roccatederighi, Sassofortino und Torniella wird noch heute der Sport Palla eh! nach den Regeln von Ciciano gespielt.
Anna Maria Guiducci (a cura di) in: I Luoghi della Fede. Le Crete senesi, la Val d’Arbia e la Val di Merse.Arnoldo Mondadori Editore, Mailand 1999, ISBN 88-04-46774-6, S. 110–121.
Giuseppe Guerrini, Amministrazione Provinciale di Grosseto: Torri e Castelli della provincia di Grosseto. Nuova Immagine Edizioni, Siena 1999, ISBN 88-7145-154-6, S. 55 ff.