Riad Sattouf wurde als Sohn eines syrischen Vaters und einer französischen Mutter in Paris geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Libyen und Syrien, bis er im Alter von zwölf Jahren nach Frankreich zurückkehrte, als seine Eltern sich scheiden ließen.[1] Nach dem Abitur in Rennes besuchte er eine Schule für angewandte Künste in Nantes und studierte Animation an der École des Gobelins in Paris.
Die Veröffentlichung des Bilderbuchs Meine Beschneidung im Jahr 2004 führte dazu, dass Sattouf in Frankreich vor Gericht zitiert wurde, da er mit dem Werk ein zu negatives Bild seines Vaters zeichne. Aufgrund dieser Affäre wurde das Satiremagazin Charlie Hebdo auf den jungen Zeichner aufmerksam.[1]
Von 2004 bis 2014 zeichnete er für Charlie Hebdo den wöchentlichen Comicstrip La Vie secrète des jeunes (Das geheime Leben der Jugend).
Nachdem sein Film Jacky im Königreich der Frauen 2014 gefloppt war, fand Sattouf viel Zeit, sich wieder dem Zeichnen zuzuwenden. Hinzu kam, dass er um 2011 Freunden bei der Flucht aus Syrien geholfen hatte und diese Erlebnisse als Comic verarbeiten wollte. Um zuerst seine eigene Geschichte aufzuarbeiten, begann er mit der Arbeit an Der Araber von morgen. Die sechsbändige autobiografische Serie wurde zu einer der erfolgreichsten europäischen Comicreihen der Gegenwart.[2]
Seit 2012 teilt er sich ein Atelier mit den Zeichnern Christophe Blain, Mathieu Sapin und Joann Sfar. Von 2014 an erschien seine Serie Les Cahiers d'Esther in der Wochenzeitschrift Nouvel Observateur, die nach den Berichten der Tochter eines Bekannten Erlebnisse aus dem Leben eines Pariser Mädchens erzählt. Die deutschsprachige Veröffentlichung von deren Teil 1, Esthers Tagebücher – Mein Leben als Zehnjährige, erhielt den Rudolph-Dirks-Award 2017 und 2018 den Max-und-Moritz-Preis als bester internationaler Comic.
Im September 2021 gab Sattouf die Gründung eines eigenen Verlags namens Les éditions du futur bekannt. Dort erschien, wie bereits bei der Bekanntgabe der Verlagsgründung angekündigt, Anfang November der erste Band der Reihe Le Jeune Acteur. In ihr erzählt Sattouf den Werdegang des real existierenden jugendlichen Schauspielers Vincent Lacoste. Sattouf selbst hatte Lacoste 2008 für seinen Film Jungs bleiben Jungs ausgewählt.[3]
Bücher
2003: Manuel du puceau (Bréal Jeunesse, Rosny-sous-Bois)
2004: Ma circoncision (Bréal Jeunesse, Rosny-sous-Bois)