Reunion in France
Reunion in France ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1942 mit Joan Crawford und John Wayne unter der Regie von Jules Dassin. HandlungMichele de la Becque, eine junge, durch Heirat zu Wohlstand gekommene Frau, betreibt in Paris einen eleganten Modesalon. Sie hat ein Verhältnis mit dem Finanzmagnaten Robert Cortot, der über gute Kontakte zu den deutschen Besatzern verfügt. Während das übrige Land in Elend und materieller Not darbt, frönt Michele ihrem Leben im Luxus und ohne Sorgen. Eines Tages macht sie die Bekanntschaft von Pat Talbot, einem amerikanischen Bomberpiloten, der über Paris abgeschossen wurde. Er hält Michele ihren fehlenden Patriotismus vor. Tief betroffen geht die junge Frau in sich. Als sie dann noch entdeckt, dass Robert mit den Deutschen kollaboriert, fasst Michele sich ein Herz und flieht mit Pat. Am Ende stellt sich heraus, dass Robert in Wirklichkeit ein Patriot ist, der nur zum Schein als Sympathisant der Besatzungsmacht auftritt. Pat kann sicher nach England entkommen und Michele beschließt, an der Seite von Robert gegen die Deutschen und für ein freies Frankreich zu kämpfen. HintergrundJoan Crawfords Karriere befand sich seit Mitte der 1930er in einer dauerhaften Krise. Ihr Versuch, sich durch den Wechsel ins dramatische Fach den Zuspruch ihrer Fans zu sichern, scheiterte letztlich. Zu häufig bekam mittlerweile ihre Garderobe bessere Kritiken als sie selbst und erst 1939 mit ihrem Auftritt in einer relativ kleinen Rolle in Die Frauen konnte sie unter der Regie von George Cukor den Sprung zu Charakterrollen machen. Trotz einiger Erfolge, so in Die Frau mit der Narbe, war das Ende ihres Studiovertrages bei MGM mittlerweile absehbar und wurde in der Fachpresse auch offen diskutiert. Das mangelnde Zutrauen von Louis B. Mayer in die weitere Zukunft der Schauspielerin zeigte sich in der Qualität der angebotenen Drehbücher. Statt Madame Curie oder Gefundene Jahre, die beide an Greer Garson gingen, gab es für Crawford Reunion in France. Jules Dassin fand sich zu seiner eigenen Überraschung als Regisseur für den Film eingesetzt und musste bei der Gelegenheit lernen, dass die Interessen der – überwiegend weiblichen – Fans bei einem Crawford-Film eher in Richtung Kostüme und Garderobe gingen und sich weniger um inhaltliche Aspekte wie Glaubwürdigkeit und innere Logik drehten. Während Dassin eine möglichst realistische und brutale Darstellung von Not, Elend und Gewalt im besetzten Frankreich auf die Leinwand bringen wollte, überzeugten die Produzenten ihn rasch, dass Crawford noch in größter Not in jeder Szene ein neues Ensemble mit passendem Hut und Handschuhen zu tragen habe. Der Film war zunächst als Reunion in Produktion und wurde erst unmittelbar vor der Veröffentlichung am 25. Dezember 1942 in Reunion in France umbenannt. Crawford war sich der mangelhaften Qualität der Produktion wohl bewusst. Im Interview mit Roy Newquist meinte sie zu diesem Abenteuer:
KinoauswertungMit Kosten in Höhe von 1.054.000 US-Dollar war es eine durchschnittlich teuere Produktion. Der Film spielte in den USA mit einer Summe von 1.046.000 US-Dollar eine vergleichsweise geringe Summe ein, zu der Auslandseinnahmen in Höhe von 817.000 US-Dollar kamen. Das kumulierten Gesamtergebnis von 1.863.000 US-Dollar entsprach dem Durchschnitt, den die Produktionen der Schauspielerin mittlerweile erzielen konnten. Am Ende stand ein bescheidener Gewinn von 222.000 US-Dollar. KritikDie Kritiker fanden keinen Gefallen an dem Film und warfen ihm hohlen Pathos und mangelnde Logik vor. T.S. meinte in der New York Times:
Joseph Pihodna brachte in der New York Herald Tribune das Problem auf den Punkt:
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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