Rennersdorf/O.L.
Rennersdorf/O.L. (O.L. = Oberlausitz) ist mit etwa 500 Einwohnern seit 1. Januar 2013 ein Ortsteil der sächsischen Stadt Herrnhut in der östlichen Oberlausitz im Landkreis Görlitz. GeographieRennersdorf liegt östlich von Berthelsdorf und Herrnhut am Oberlauf der Pließnitz, die auf Rennersdorfer Flur durch Vereinigung der Quellbäche Berthelsdorfer Wasser und Petersbach entsteht und in nordöstlicher Richtung nach Bernstadt auf dem Eigen fließt. Südwestlich der Siedlungsfläche liegt das Hochwasserrückhaltebecken Rennersdorf, östlich der Kleine Nonnenwald. Heideberg und Eichler (332 m) als Bergkuppen begrenzen den Ort. Geschichte
Im Stadtbuch von Görlitz wird 1406 der Ort als Reinherstorf (= Dorf eines Reinher) erstmals erwähnt. Die Geschichte des Ortes ist aber bedeutend älter. So fand man im Jahre 1790 beim Urbarmachen an der Südseite des Eichlers zwei ineinander passende runde, in der Mitte durchlöcherte Steine, welche ausgegraben wurden und offenbar Opfertische waren. Funde von Scherben aus dem Jahre 1972 auf dem Heideberg in der Nähe einer frühmittelalterlichen Turmhügelburg belegen eine frühe Besiedlung des Pließnitztales. Die Geschichte Rennersdorfs ist maßgeblich geprägt durch die grundherrschaftliche Entwicklung zweier Rittergüter. Bereits im Jahre 1480 lassen diese sich nachweisen. Die Kirche zu Rennersdorf hatte 1518 einen eigenen Amtsbezirk. Sie war der Heiligen Katharina geweiht. Im Jahre 1661 teilte man den gesamten Ort in die Gemeindeverbände Oberrennersdorf und Niederrennersdorf. Erst im Jahre 1937 wurden beide Ortsteile wieder zur Gemeinde Rennersdorf/O.L. vereinigt. Von 1893 bis 1945 war der Ort durch die Schmalspurbahn Herrnhut–Bernstadt an das reguläre Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung demontiert. Im Dorf gibt es heute nur noch wenige Gebäude in traditioneller Umgebindekonstruktion oder Fachwerk. Zu erwähnen sind noch die vier Mühlen, wobei die bekannteste und noch in Betrieb befindliche die Rittermühle am Eichler ist. Im Frühjahr 1945 fiel das alte Niederrennersdorfer Schloss, dessen Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert hineinreichten, einer Brandstiftung zum Opfer. Das Rittergut mit 131 ha wurde durch die Bodenreform enteignet und an Siedler aufgeteilt. Das Oberrennersdorfer Schloss und Gut wurde 1937 an die Wehrmacht verkauft und gegen Kriegsende zur Unterbringung von über 1000 Häftlingen aus dem KZ-Außenlager Görlitz genutzt, von denen zwölf starben. An die elf auf dem Rennersdorfer Friedhof beigesetzten Opfer erinnert ein Gedenkstein aus dem Jahre 1950. Der zwölfte Tote wurde vermutlich auf dem Jüdischen Friedhof in Görlitz begraben. Am 1. März 1994 wurde Rennersdorf nach Berthelsdorf eingemeindet, welches zum Anfang des Jahres 2000 Teil der Verwaltungsgemeinschaft Herrnhut wurde. Mit Wirkung zum 1. Januar 2013 erfolgte die Eingliederung beider Orte in die Stadt Herrnhut. Heute gibt es Familienbetriebe im Haupterwerb, einen Gartenbaubetrieb und Dienstleister im Ort. Ebenso ist das Unternehmen Euroimmun mit einer Niederlassung im Ort ansässig. Kultur und Sehenswürdigkeiten
SonstigesPersönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Rennersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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