Reinhard Haverkamp (* 1954 in Reichenbach, Rheinland-Pfalz) ist ein deutsch-norwegischer bildender Künstler, der mit feingliedrigen Metall- und Holzskulpturen bekannt wurde.
Haverkamp studierte von 1973 bis 1979 an der Kunstakademie Münster, wo er Meisterschüler von Paul Isenrath war, und von 1979 bis 1981 an der Hochschule der Künste, Berlin.
1990 wurde er mit dem Förderpreis der Darmstädter Sezession ausgezeichnet.
Haverkamp lebt und arbeitet in Berlin sowie, seit 1995, in Bergen/Norwegen.
Neben einer Reihe von Arbeits- und Reisestipendien wurde ihm 2004 ein Statens Garantiintekt zuteil – ein dauerhaftes staatliches Stipendium, das einem Grundeinkommen gleicht.
Haverkamps Werke aus Hartfaser- bzw. Sperrholzplatten oder Kanthölzern, oft mit Scharnieren, Metallstiften und Tauen oder Drahtseilen zusammengehalten, erinnern an ingenieurtechnische Konstruktionen. Sie sprechen das Auge auf der Ebene der – oft geschwungenen, meist dynamisierten und manchmal haushohen – Form an, ihr Reiz entspringt aber vielmehr der Neugier, das Zusammenwirken von Material und Kräften zu ergründen, welches die Konstruktion als Ganzes zusammenhält.
Seine Metallarbeiten sind oft kinetisch.
„So wie die Natur in ihren Hervorbringungen das Zusammenspiel unterschiedlichster Einflüsse zu einem funktionierenden System vereinigt, sind auch die Skulpturen das Ergebnis von Prozessen, in denen Kräfteverhältnisse wie Materialspannung, Balance und Schwerkraft zu in sich stimmigen Formen führen.“
1993 Helix zwischen dem Erweiterungsbau der Technischen Universität Berlin und dem ehemaligen Institut für Bergbau- und Hüttenwesen
1993 Zwischen Himmel und Erde im Zentrum des Eingangsbereiches zwischen Hardenbergstraße und dem Durchgang beim Gebäude der Bauingenieure der Technischen Universität Berlin
↑Interviev mit Reinhard Haverkamp in: Textheft zur Ausstellung Auf Gegenseitigkeit im Frommannschen Skulpturengarten, Kunsthistorisches Institut, Universität Jena, 2015