Reformierte Kirche FiderisDie reformierte Kirche in Fideris im Prättigau ist ein evangelisch-reformiertes Gotteshaus unter dem Denkmalschutz des Kantons Graubünden. Letztmals renoviert wurde sie 1977. Geschichte und AusstattungIn vorreformatorischer Zeit 1461 wurde die heutige Kirche auf der Bausubstanz eines mittelalterlichen Gebäudes, das unter dem Patrozinium von St. Gallus stand, als spätgotischer Bau neu errichtet. Der Kirchturm mit vier eingeschossigen Glockenfenstern und Zwiebelhaube zeigt romanischen Stil. Er wurde 1738 ausgebaut und erhöht. ChorIm mit Netzgewölbe überzogenem Chor findet sich Wandmalerei aus der Gründungszeit u. a. mit dem trinitarischen Motiv des Gnadenstuhls. Die Wandgemälde blieben in den Jahren der Einführung der Reformation in Fideris (1525–30) unangetastet. Erst in den Jahren der Bündner Wirren wurden sie übermalt, bis man sie 1938 teilweise wieder abdeckte und restaurierte. Auch der Taufstein, auf dem auch das Abendmahl gefeiert wird, stammt aus der Gründungszeit der Kirche. KanzelDie Kanzel hingegen datiert auf den Höhepunkt der Bündner Wirren 1628. Auf ihr finden sich zwei Inschriften:
OrgelDie heutige Orgel im Südwesten des Kirchenschiffs wurde 1970 eingebaut. Erste Orgel der Fideriser Kirche war ein 1808 installiertes Instruments, das damals auf der Empore eingebaut wurde, schon 1830 wegen häufiger Reparaturbedürftigkeit aber ausgetauscht werden musste. Anlässlich der Renovation von 1938 wurde die erste mechanische Orgel in der Kirche eingesetzt, die bis 1970 in Betrieb war. GlockenIm Kirchturm sind zwei Glocken angebracht. Die grössere der beiden von 1487 weist einen Durchmesser von 100 cm auf. Sie trägt die Inschrift: „O König der Herrlichkeit komm mit Frieden“. Die kleinere Glocke, gegossen 1707, hat einen Durchmesser von 81 cm. Auf ihr ist eingeschrieben: „Nicht Lärm, sondern Liebe tönet wohl in Gottes Ohren“ und „Zum Lob Gottes rufe ich das Volk, das sich zur Kirche sammeln soll 1707“. Eine dritte und zugleich kleinste Glocke befindet sich im Heimatmuseum Rosengarten in Grüsch und ist wohl im 13. Jahrhundert gefertigt worden. FriedhofDer um die Kirche herum angelegte Friedhof zeichnet sich durch Epitaphe aus dem 17. Jahrhundert aus. Kirchliche OrganisationDie Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden führt Fideris als eigenständige Kirchgemeinde. Literatur
WeblinksCommons: Reformierte Kirche Fideris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Koordinaten: 46° 54′ 49,8″ N, 9° 44′ 25,3″ O; CH1903: 775318 / 198430 |
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