Recycling-Codes werden zur Bestimmung von Materialien verwendet, um das Recyclingverfahren zu erleichtern. Die Codes bestehen aus einer Nummer und können auch ein Buchstabenkürzel tragen. Sie unterscheiden die Verpackungsmaterialien Kunststoffe, Papier- und Pappsorten, Metalle, Holzmaterialien, Textilien, Glassorten und Verbundstoffe. Das Dreieck als Symbolform ist nicht vorgeschrieben.
Die Codierung der Materialien ist weltweit unterschiedlich. Das System wurde 1997 in der Europäischen Union gemäß der Richtlinie 94/62/EGüber Verpackungen und Verpackungsabfälle durch Kommissionsentscheidung 97/129/EG eingeführt.[1] In Deutschland regelt seit 2019 das Verpackungsgesetz vom 5. Juli 2017 (BGBl. I S. 2234) Nummern und Abkürzungen zur Identifizierung von Verpackungsmaterial in § 6.[2] Das chinesische System zur Identifizierung von Polymeren umfasst beispielsweise sieben verschiedene Klassifizierungen von Kunststoffen und 140 Identifizierungscodes.[3] In der Schweiz gibt es keine gesetzlichen Vorschriften, was auf einem Produkt oder dessen Verpackung bezüglich Entsorgung stehen muss. Es gibt auch keine Deklarationspflicht für Materialien. Bei Werbeaussagen (z. B. «Verpackung recyclingfähig») kommt das Lauterkeitsrecht zur Anwendung. Dieses schreibt vor, dass Informationen, die dem Kunden vermittelt werden, richtig und wahr sein müssen und nicht irreführend sein dürfen.
In einer alten Form als Recycling-Code sollte die symbolische Verwendung der zyklischen Pfeile seit den 1970er Jahren den Eindruck vermitteln, dass es sich um eine Rückführung in den Wiederverwertungskreislauf (Recycling) handelt. Vielmehr besteht der Code gesetzlich nur aus einer Nummer, die das Material kennzeichnet und eine Sortierung durch den Verbraucher ermöglichen soll.[4] Zumeist wird darunter auch noch ein Kürzel angegeben, das die Werkstoffgruppe angibt. Weil dieses Kürzel variieren kann (z. B. PET aber auch PETE ist möglich), ist die Nummer das Ausschlaggebende.
Die Kennzeichnungen für Kunststoffe (Nummern 01 bis 07) wurden unter der Bezeichnung SPI resin identification coding system 1988 erstmals von der Society of the Plastics Industry (SPI) veröffentlicht. Die Buchstabenkürzel für Kunststoffe basieren auf den genormten Kurzzeichen für Kunststoffe. Das Symbol wurde 2013 in ein einfaches Dreieck umgewandelt. Die ASTM begründet dies mit dem Fokus auf die Materialidentifkation und explizit nicht mit dem Recycling.[5]
Um den Sortieraufwand zu reduzieren, werden die Wertstoffe teilweise mit Unterstützung des Konsumenten vor der Wiederverwertung vorsortiert. Zu diesem Zweck haben viele Städte Recyclinghöfe zur Entsorgung von Wertstoffen eingerichtet. Diese können neben dem in Deutschland etablierten System „Grüner Punkt“ und dem Entsorgen von Altglas an den entsprechenden Sammelstellen genutzt werden.
Dieselbe Struktur in Bezug auf Polymere findet sich in der Norm ASTM D7611.[6] Außerdem gibt es für Kunststoffe eine chinesische Norm mit einer weitaus feineren Unterteilung der verschiedenen Polymere.[7]
↑Zong-Fu CAO: Standardization for sharing and utilization of Chinese genetic resources. In: Hereditas (Beijing). Band30, Nr.1, 10. Januar 2008, ISSN0253-9772, S.51–58, doi:10.3724/sp.j.1005.2008.00051.
↑SPI Resin Identification Code—Guide to Correct Use. SPI: The Plastics Industry Trade cs/content.cfm?ItemNumber=823&navItemNumber=1125, archiviert vom Original am 26. Januar 2016; abgerufen im 1. Januar 1 (englisch). Zitat: „By replacing the chasing arrows graphic – commonly associated with recycling – with an equilateral triangle, ASTM D7611 stressed the focus to the system’s core mission: resin identification and quality control prior to recycling.“
↑Standardization Administration of the People’s Republic of China (SAC) GB16288, 2008. Marking of plastics products. Chinese Standard Publishing House, Beijing; 2008, zitiert nach E. J. Hunt, C. Zhang, N. Anzalone, and J. M. Pearce. Polymer Recycling Codes for Distributed Manufacturing with 3-D Printers, Resources, Conservation and Recycling 97, S. 24–30 (2015). doi:10.1016/j.resconrec.2015.02.004