Sitz der Raitenbucher war nicht der zentrale Ort Beratzhausen, an dem sich der Hof des Regensburger Bischofs, an dem auch Könige Halt machten, befand, sondern in dem heute abgegangenen Schloss Raitenbuch bzw. in Hausraitenbuch. Um 1200 sind sie in Hohenfels ansässig und nennen sich dann nach dieser Burg. Die familiäre Linie teilt sich im 13. Jahrhundert in die Hohenfelser und die Ehrenfelser. Die anstatt der Raitenbucher in Hausraitenbuch später ansässigen Ministerialen, die im 13. Jahrhundert das Erbschenkenamt im Bistum Regensburg innehatten und sich auch Raitenbucher nannten, waren Regensburger Dienstleute und waren nicht den Hohenfelsern unterstellt; so ist es auch folgerichtig, dass Hausraitenbuch in der Verfügung des Regensburger Bischofs verblieb, während Hohenfels und auch Ehrenfels im 14. Jahrhundert allodisiert wurden.
Leitnamen der Familie sind Nizo, Konrad (Kuno) und Heinrich. Als Hochstiftministeriale werden sie erstmals um 1126 genannt, damals traten Nizo von Raitenbuch und Adelgoz von Raitenbuch als Zeuge für das Kloster Sankt Emmeram auf. Auch 1130, als Bischof Kuno I. aus dem Geschlecht der Raitenbucher dem Kloster Mondsee eine Schenkung bestätigt, treten Hizo (!) de Reittenbuoch und sein Sohn Conradus als Zeugen auf. Konrad von Raitenbuch erscheint letztmals im 1170 in einer Traditionsnotiz von Berchtesgaden. Ein weiterer Nizo von Raitenbuch war Ministeriale der Burggrafen von Regensburg (vor 1176), er wird urkundlich 1180/1182 erwähnt und war mit Judith (Juta), der Tochter des Herrand II. von Falkenberg und auch Herrnstein verheiratet. Kinder aus dieser Ehe waren wieder ein Konrad und die Tochter Agnes, die sich mit Albero lupus de Bokisberc verehelichte. Dieser Konrad ist der erste, der sich nach Hohenfels nannte.
Konrad II. von Raitenbuch war ein weiterer Bischof von Regensburg aus dem Geschlecht der Raitenbucher, der am 11. Juni 1185 verstarb.
Nach Hohenfels nannten sich die Ministerialen zum ersten Mal, als Graf Ulrich von Velburg vor 1217 die Burg Helfenberg bei Lengenfeld an das Hochstift Regensburg abtrat. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts haben die Reitenbucher die familia des Bischofs verlassen und haben sich daran gemacht, reichsunmittelbare Herrschaften zu errichten.
Stammliste der Raitenbucher, Hohenfelser und Ehrenfelser
NN.[2] Diese von Camillo Trotter erstellte und hier wiedergegebene genealogische Abfolge ist mit Unsicherheiten verbunden; sie unterscheidet sich in einigen Punkten von dem Versuch von Wilhelm Brenner-Schäffer, eine Genealogie über „Das Geschlecht der Hohenfelser“ zusammenzustellen.[3]
Adelgoz von Raitenbuch, urk. erwähnt 18. Juli 1129
Nizo von Raitenbuch, 1120
Konrad, 1129, † 5. Juni 1135
Kuno, 1167 Bischof von Regensburg, † 11. Juni 1185
Anna, vor 19. Mai 1384, ⚭ Ulrich Marschall von Oberndorf
Literatur
Manfred Jehle: Neue Forschungsergebnisse zur Bedeutung von Beratzhausen und der Herrschaft Ehrenfels im mittelalterlichen Machtgefüge der Laber-Region. In Christine Riedl-Valder (Hrsg.): 750 Jahre Burg Ehrenfels in Beratzhausen. S. 21–50. Verlag Hans Lassleben, Kallmünz 2012.
Christine Riedl-Valder (Hrsg.): 750 Jahre Burg Ehrenfels in Beratzhausen.Verlag Hans Lassleben, Kallmünz 2012.