Radeberger Haken

Radeberger Haken

Der Radeberger Haken (nach DIN 34300 auch Rettungshaken mit Sicherungsfunktion) ist eine speziell für den Höhenrettungseinsatz entwickelte Seilbremse. Er dient zur Rettung von Personen aus steilem Gelände nach unten und als festlegbare Schwerlastbremse. Beim Abseilen ermöglicht er die sehr körpernahe Fixierung einer zusätzlichen Last (Korbtrage oder Einzelperson) am Retter, was an Absätzen und Überhängen sehr vorteilhaft ist.[1]

Er wurde 1951 von einer Gruppe Radeberger Bergsteiger um Gerhard Brosche, Peter Graf, Heinz Kittner und Rainer Hilsberg aus dem Dopfer-Haken, in eine flache Form[2] weiterentwickelt und von Alfred Rudolph in Zusammenarbeit mit einem Ingeneur der Flugzeugwerke Dessau und des VEB Metallgusswerke Leipzig ab 1956 bis 1964 im leichteren Aluguss mit 710g Gewicht, umgesetzt. Dieser wurde schnell ein wichtiges Hilfsmittel in der Bergrettung der DDR.[3]

Nach 1990 gab es mindestens zwei Neukonstruktionen, in Stahl als auch in Aluminiumlegierung[4]. Heute wird er als Rettungsmittel bei Höhenrettungsgruppen, Feuerwehren und Grubenwehren verwendet[5][6] und abkürzend oft „Radi“ genannt.

Einzelnachweise

  1. "Forschungsprojekt "Seilunterstützendes Retten und Bergen in Höhen und Tiefen"" (PDF, 2,85 MB), www.dguv.de, abgerufen am 17. Oktober 2017
  2. Erich; Pohl Höhne: Dresden, Pillnitz und Sächsische Schweiz. Pionierorganisation "Ernst Thälmann". II. Pioniertreffen, 12.-18. August 1955. 1955, abgerufen am 5. Februar 2025.
  3. https://bibliothek.alpenverein.de/webOPAC/01_Alpenvereins-Publikationen/06_wiss._Alpenvereinshefte/AV-HeftNr.040.pdf (PDF; 16,7MB "Zur Arbeit und zum Nachkriegsschicksal der sechs Dresdnersowie weiterer sächsischer Alpenvereinssektionen" Joachim Schindler, S.154, abgerufen am 5. Februar 2025
  4. "Radeberger Haken RHS 08 - Rettungshaken mit Sicherungsfunktion - Technische Daten" (PDF; 1,37 MB), www.bornack.de, abgerufen am 17. Oktober 2017
  5. "Empfehlungen des Deutschen Ausschusses für das Grubenrettungswesen für die Auf- und Abseiltechnik (PDF; 68 kB), www.deutsche-grubenrettung.de, abgerufen am 17. Oktober 2017
  6. Jürgen Bröker: "Fehler können tödlich enden", auf www.welt.de am 25. Juni 2006, abgerufen am 17. Oktober 2017

 

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