Raasdorf liegt im Weinviertel in Niederösterreich, direkt an der Grenze zur österreichischen Hauptstadt Wien. Die Fläche der Gemeinde umfasst 13,21 Quadratkilometer. Mehr als neunzig Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche, etwa ein Prozent davon ist bewaldet.[2] Raasdorf ist als Angerdorf angelegt, in dessen Mitte eine Kirche steht.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst zwei Dörfer, die die gleichnamigen Katastralgemeinden bzw. Ortschaften bilden (Fläche 2016[3]; Einwohner Stand 1. Jänner 2024[4]):
Von 1938 bis 1954 gehörte Raasdorf als Teil des neu geschaffenen 22. Gemeindebezirks Groß-Enzersdorf (bisweilen: Großenzersdorf) zu Groß-Wien, danach zum Politischen Bezirk Wien-Umgebung. Seit 1. Jänner 1957 ist die Gemeinde Teil des Politischen Bezirks Gänserndorf.[1]
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 664 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 560 Einwohner, 1981 399 und im Jahr 1971 468 Einwohner.
Pfarrkirche Raasdorf: Die katholische Pfarrkirche ist der heiligen Maria Magdalena geweiht. An den romanischen Kern schließt ein barockes Langhaus an. Der Kirchturm im Osten wird von einer Haube aus dem Biedermeier abgeschlossen. Der barockeChor wurde 1736 fertiggestellt. Die Sakristei im Norden ist gotisch, jene im Süden barock. Im Chor der Kirche befindet sich ein klassizistischerAltar.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
In den Jahren 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 17 auf 18 zu, die Zahl der Beschäftigten sank jedoch um mehr als die Hälfte. Im Produktionssektor arbeiteten 34 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 22 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel (94) und freiberufliche Dienstleistungen (42 Mitarbeiter).[5][6][7]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
18
17
86
192
Produktion
12
6
56
46
Dienstleistung
47
26
185
148
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 327 Erwerbstätige in Raasdorf. Davon arbeiteten 122 in der Gemeinde, 205 pendelten aus. Ebenso viele kamen von den umliegenden Gemeinden zur Arbeit nach Raasdorf.[8]
Leopold Theuringer (1894–1969), Landwirt, Politiker und Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich
Literatur
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 5. Band: Neusiedl bis Rohrendorf. Sollinger, Wien 1835, S. 170 (Raasdorf – Internet Archive).
Hans Mazzucato: Raasdorf – soziographische Studie einer Bauerngemeinde am Rande Wiens. Diplomarbeit, Wirtschaftsuniversität Wien, Wien 1980, OBV.
↑ abGemeinden, die nur 1938 bis 1954 zu Wien gehörten. In: Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, Band 2: Wilhelm Rausch (Hrsg.), Hermann Rafetseder (Bearb.): Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Landesverlag, Linz (an der Donau) 1989, ISBN 3-900387-22-2, S. 332–345, darin: Raasdorf, S. 341.