Das Dorf Rączki liegt südlich von Frąknowo(Frankenau), östlich von Szkotowo(Skottau), nördlich von Załuski(Salusken, 1933 bis 1945 Breitenfelde) und westlich von Dobrzyn(Gutfeld) im Südwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, acht Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Nidzica (deutschNeidenburg). Durch den Ort fließt die Neide (polnisch Nida)
Geschichte
Rączki wurde als Rawntzky (Rontzken) 1351 gegründet.[3] Das seitdem bestehende Gut wurde 1659 in ein Bauerndorf umgewandelt. Dieses ist insofern bemerkenswert, als dass zu dieser Zeit noch oft das Gegenteil der Fall war.
1874 wurde Rontzken in den neu errichteten AmtsbezirkLahna (polnisch Łyna) im ostpreußischen Kreis Neidenburg eingegliedert, dem das Dorf bis 1945 zugehörte.[4] 237 Einwohner zählte Rontzken im Jahre 1910.[5]
Im Ersten Weltkrieg lag Rontzken 1914 im Bereich der Schlacht bei Tannenberg. Die Einwohner waren vorher ins westliche Ostpreußen geflohen. Der Ort wurde zu etwa der Hälfte zerstört, aber in kurzer Zeit wieder aufgebaut.
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Rontzken gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Rontzken stimmten 125 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[6]
Im Jahre 1933 waren 255 Einwohner in Rontzken gemeldet.[7] Aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch erscheinender Ortsnamen wurde das Dorf am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – 1938 in „Hornheim“ umbenannt.[4] Ein Jahr später belief sich die Zahl der Einwohner auf 240.[7] Am Ende des Zweiten Weltkrieges versuchten die Einwohner direkt vor dem Einmarsch der Roten Armee am 18. Januar 1945 zu fliehen. Schon am nächsten Tag wurde das Dorf von der sowjetischen Armee eingenommen und später an die Volksrepublik Polen übergeben. Der Ort erhielt die polnische Namensform „Rączki“ und ist heute mit dem Sitz eines Schulzenamts[8] (polnisch Sołectwo) eine Ortschaft im Verbund der Gmina Nidzica (Stadt- und Landgemeinde Neidenburg) im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 zählte Rączki 144 Einwohner.[1]
Max Meyhöfer: Die Landgemeinden des Kreises Neidenburg. Ein Beitrag zur Besiedlung, Bevölkerungsentwicklung und Wirtschaftsgeschichte vom 14. Jahrhundert bis 1945. Kreisgemeinschaft Neidenburg/Ostpr. e. V., Landshut 1969 (Neidenburger Heimatbücher 2).
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 91
↑ abMichael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Neidenburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.