Die Ortschaft liegt in Lothringen, etwa 62 Kilometer östlich von Metz, 17 Kilometer südlich von Forbach und 9½ Kilometer nordwestlich von Sarralbe (deutschSaaralben) sowie zehn Kilometer von Saargemünd und damit von der Grenze zum Saarland entfernt.
Charakteristisch für die unmittelbare Umgebung sind die zahlreichen Teiche, die durch Stau der Quellflüsse des Mutterbaches (Moderbach), einem Nebenfluss der Albe, angelegt wurden. Das umgebende Gelände ist leicht hügelig und fällt entlang des Mutterbachtales in Richtung Südosten sanft ab. Ein Viertel des knapp 17 km² großen Gemeindegebietes ist von Wald bedeckt.
Zur Gemeinde gehört der Ortsteil Dieffenbach-lès-Puttelange (Diefenbach bei Püttlingen).
Im Jahr 1069 kommt der erste schriftliche Hinweis einer Siedlung namens Putilinga vor. Weitere ältere Ortsbezeichnungen sind unter anderem Putelenges (1135), Putlingen (1172), Putelinga (1209), Puttelingen, Puttzelingen (1224), Hessen-Puttelange (1232), Hesse-Putlingen (1410), Heseputtlingen (1460), Puttelinga (1544), Hessen-Puttlingen (1565), Puttelenges (1594), Pitlingen (17. Jh.) und Pittling (1645).[1]
Im 12. Jahrhundert war das Dorf Hauptort einer Grafschaft, die vom Bistum Metz, einem Fürstbistum des Heiligen Römischen Reichs, abhängig war. Der Ort wurde mit Mauern und Gräben umgeben. Im Jahr 1135 war das Kloster Beaupré hier begütert, 1224 das Kloster Wadgassen; in den folgenden Jahrhunderten fanden zahlreiche Besitzerwechsel statt.[2] Für 1274 ist Heinrich IV., Graf von Salm als Besitzer der Burg Püttlingen überliefert. 1409 schlossen Graf Johann III. von Salm und Graf Philipp I. von Nassau einen Burgfrieden über den gemeinsamen Besitz von Burg und Stadt Püttlingen. Die Ortschaft wurde erst 1801 von Frankreich annektiert.[2]
1811 wurde der Ort Diefenbach-lès-Puttelange nach Puttelange eingemeindet.[3]
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das neu gebildete deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und die Ortschaft wurde dem Kreis Forbach im Bezirk Lothringen zugeordnet. Am Ort gab es eine Seiden- und Plüschefabrik.[2] Um 1900 hatte die Kleinstadt eine katholische Kirche, eine Synagoge, ein Schloss, eine Oberförsterei, eine große Seiden- und Plüschefabrik und Orgelbau.[4]
Bis 1971 hieß die Gemeinde Puttelange-lès-Farschviller.[5]
Demographie
Im Jahr 1871 hatte der Ort eine Gemarkungsfläche von 1335 Hektar, 412 Häuser, 585 Familien und 2296 meist römisch-katholische Einwohner, unter denen sich 29 Evangelische und 211 Juden befanden.[2][6] Im Jahr 1910 wurden 1718 Einwohner gezählt.
Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2007
2019
Einwohner
2013
2642
2802
3016
2979
3103
3185
3089
Im Jahr 2006 wurde mit 3201 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von annuaire-mairie[7] und INSEE[8].
In der Gemeinde sind 13 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Getreideanbau, Fischzucht).[10] Darüber hinaus gibt es kleine Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen. Durch die günstige Lage zwischen den Industriegebieten in Saargemünd, Sarralbe (Saaralben) und Freyming-Merlebach (Freimengen-Merlenbach) pendeln zahlreiche Einwohner der Stadt zu ihren Arbeitsplätzen.
Auf der Gemarkung befinden sich mit dem Étang de Diefenbach (Diefenbacher Weiher) und dem Étang de Welschhof (Weiher von Welschhof) zwei der größeren Stauseen (jeweils über 20 ha). Sie wurden als Teil der Maginot-Linie angelegt, sind inzwischen für den Tourismus (Campingplatz) und die Naherholung erschlossen und werden insbesondere von Anglern und Wassersportlern häufig aufgesucht.
Das alljährliche Stadtfest findet am 1. Sonntag nach dem 17. Oktober statt.
Persönlichkeiten
Johann Nikolaus Weislinger (* 1691 in Puttelange; † 1755 in Kappelrodeck), römisch-katholischer Pfarrer und Kontroverstheologe
Jules Wolff (* 1862 in Puttelange; † 1955 in La Chaux-de-Fonds), Rabbiner und Hochschuldozent in der Schweiz
Literatur
Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 140 (books.google.de).
↑Max Besler: Die Ortsnamen des lothringischen Kreises Forbach, Abhandlung zum Jahresberichte des Progymnasiums zu Forbach i. Lothr., Prog. No. 477, Buchdruckerei Robert Hupfer, Forbach 1888, S. 32 (books.google.de).
↑Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 140 (books.google.de).