Das PTX Lab Lausitz (Praxislabor für Kraft- und Grundstoffe aus grünem Wasserstoff[1], auch PtX-Zentrum Lausitz) ist eine Einrichtung des Bundesumweltministeriums und wurde im Juli 2019 vorgestellt. Es versteht sich als Wissensplattform, Impulsgeber und Ansprechpartner für Industrie, Politik und Wissenschaft[2] und ist ein Klimaschutz-Baustein für die Industrie und den Verkehr sowie Teil des Strukturwandels des Ausstiegs aus der Braunkohle in der Region Lausitz.[3][4]
Die Gründung des PtX Lab Lausitz erfolgte am 2. März 2021[12][13] auf Basis des Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen (StStG).[14] Am 23. August 2021 wurde das PtX Lab Lausitz offiziell eröffnet.[15][16]
BMU-Aktionsprogramm PtX „Power-to-X“ (2019)
Im Juli 2019 stellte das Bundesumweltministeriums das BMU-Aktionsprogramm PtX „Power-to-X“ vor, das sich aus vier Elementen zusammensetzt:
Deutschlandweite Vernetzung ausweiten und Know-how bündeln – Gründung eines PtX-Kompetenzzentrums in einer Energieregion Lausitz
Synergien heben – Gründung eines international ausgerichteten BMU-PtX-Sekretariats[7]
Ziele und Umsetzung
Das Power-to-X (PtX)-Zentrum wurde in Cottbus errichtet und soll gasförmige und flüssige CO2-neutrale Brennstoffe aus grünem Wind- und Sonnenstrom gewinnen. Das ist zukünftig erforderlich, um die Brennstoffversorgung für Flugzeuge und Schiffe, aber auch für die Energieversorgung der Stahl-, Zement- oder Chemieindustrie, zu sichern.[17] Projektträgerin des PtX Lab Lausitz ist die gemeinnützige GmbH (gGmbH) „Zukunft – Umwelt – Gesellschaft“ (ZUG), deren alleinige Gesellschafterin das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ist.[17][18]PtX Lab Lausitz wird Teil des Lausitz Science Parks.[19][20] Neben den geplanten 60 Stellen[21] soll die notwendige Infrastruktur ausgebaut werden, um auch Demonstrationsvorhaben durchzuführen. Bis 2024 stehen dafür Mittel von bis zu 180 Millionen Euro aus dem Strukturstärkungsgesetz zur Verfügung.[22] Das PtX Lab Lausitz ist Mitglied des am 14. Dezember 2022 gegründeten Vereins Lausitz Science Network.[1]
Die Braunkohleregionen erhalten bis 2038 bis zu 14 Milliarden Euro für Investitionen, um die durch die Schließungen der Braunkohlegruben entstehenden Nachteile für die Region auszugleichen. Das wurde von der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung im Mai 2019 vorgeschlagen und das Gesetz und die darin enthaltenen Maßnahmen wurden im August 2019 vom Bundeskabinett beschlossen.[23]
↑ abpm/mae: Gründung Lausitz Science Network. Cottbus. Am 14. Dezember wurde in Cottbus das Lausitz Science Network gegründet. Im Rahmen dieses von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg initiierten Vereins kooperieren die in Cottbus und Senftenberg engagierten Forschungseinrichtungen mit dem Ziel, den Forschungsstandort gemeinsam zu stärken. In: www.wochenkurier.info. 16. Dezember 2022, abgerufen am 23. August 2023.
↑Über uns. Unsere Zielsetzung. In: ptxlablausitz.de. PtX Lab Lausitz, 2023, abgerufen am 23. August 2023.
↑ abBMU-Aktionsprogramm PtX „Power-to-X“. (PDF) In: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit. www.bmuv.de, 10. Juli 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. März 2022; abgerufen am 15. August 2023.
↑Angelika Nikionok-Ehrlich: Klimaschutz und Dekarbonisierung: Schulze legt Aktionsprogramm für Power-to-X vor. Das Bundesumweltministerium (BMU) sieht in PtX einen wichtigen Baustein für die Dekarbonisierung von Industrie und Verkehr. Ein Aktionsprogramm soll die Technologie voranbringen. In: E&M Powernews. /www.bayern-innovativ.de, 11. Juli 2019, abgerufen am 15. August 2023.
↑Der Regierungssprecher: Pressemitteilung. Woidke und Schulze in Cottbus: Brandenburg bereit und bestens aufgestellt für PtX-Kompetenzzentrum des Bundes. In: www.brandenburg.de. Landesregierung Brandenburg, Staatskanzlei, 16. August 2019, abgerufen am 24. August 2023.
↑Iris Wußmann: "Power-to-X-Technologie": Forschungszentrum für CO2-freie Kraftstoffe in Cottbus geplant. Ohne schlechtes Gewissen fliegen - das sollen neuartige Kraftstoffe möglich machen, durch die keine Treibhausgase freiwerden. Erforscht werden sollen diese Stoffe künftig in Cottbus, in einem Forschungszentrum für "Power-to-X-Technologien". In: www.rbb-online.de.Rbb-online.de, 16. August 2019, abgerufen am 24. August 2023.
↑Power-to-X und die Energiewende. (PDF) Factsheet PtX Lab Lausitz. In: cleantechhub.lufthansagroup.com. Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH, 15. März 2021, abgerufen am 15. August 2023.
↑PtX Lab Lausitz nimmt Arbeit auf. In: www.digitale-hauptstadtregion.de. Plattform „Digitale Hauptstadtregion“, 23. August 2021, abgerufen am 16. August 2023.
↑Arbeitsplatzzusagen für die Lausitz werden konkreter. Wegen des Kohleausstiegs bis 2038 steht die Lausitz vor einem gewaltigen Umbruch. Milliarden Zuschüsse sollen helfen, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Wird das für eine erfolgreiche Strukturentwicklung ausreichen? In: www.focus.de.Focus, 21. März 2020, abgerufen am 17. August 2023.
↑Vom Labor auf den Markt: Start von Wasserstoff-Denkfabrik. Mit dem Kohleausstieg will Brandenburg in Zukunftstechnologien einsteigen. Das Land ist bei der Erzeugung erneuerbarer Energien Vorreiter in Deutschland. Und die könnten für die Produktion von klimafreundlichen Stoffen genutzt werden. In: www.morgenpost.de.Berliner Morgenpost, 2. März 2023, abgerufen am 19. August 2023.