Prozessivität ist ein Charakteristikum von Enzymen. Die Prozessivität eines Enzyms ist umso höher, je mehr Katalysezyklen es durchlaufen kann, ohne von seinem Substrat abzufallen.
Beispiele
- Myosin II hat eine geringe Prozessivität, nach jedem ATPase-Zyklus fällt es von F-Aktin ab.
- DNA-Polymerase hat eine relativ hohe Prozessivität, es können mehrere Tausend Nukleotide an den nascierenden DNA-Strang anpolymerisiert werden, ohne dass die Polymerase abfällt. (die verschiedenen DNA-Polymerasen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Prozessivität. Prozessivitätssteigernd wirken beispielsweise die Untereinheiten beta-clamp bzw. PCNA)
Literatur
- Jeremy M. Berg, John L. Tymoczko, Lubert Stryer: Biochemie. 6. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2007. ISBN 978-3-8274-1800-5.
- Donald Voet, Judith G. Voet: Biochemistry. 3. Auflage, John Wiley & Sons, New York 2004. ISBN 0-471-19350-X.
- Bruce Alberts, Alexander Johnson, Peter Walter, Julian Lewis, Martin Raff, Keith Roberts: Molecular Biology of the Cell, 5. Auflage, Taylor & Francis 2007, ISBN 978-0-8153-4106-2.