PreisfrageEine Preisfrage (auch Preisaufgabe) ist eine Frage, auf deren richtige Beantwortung ein Preis ausgesetzt ist. Der Begriff ist heute eher aus Quizshows und ähnlichen Gewinnspielen bekannt, bei denen die Antwort dem Fragesteller bekannt ist. Offene Preisfragen rufen stattdessen dazu auf, eine ausführlichere Antwort in schriftlicher Form einzureichen. Die eingereichten Antworten beziehungsweise die ausgezeichnete Antwort wird dabei als Preisschrift (lateinisch scriptum praemio ornatum) bezeichnet. Gelegentlich werden auch ausgezeichnete Arbeiten, die nicht aus Anlass einer Preisfrage prämiert wurden, als Preisschrift bezeichnet. Preisaufgaben von AkademienBekannt sind vor allem Preisfragen von wissenschaftlichen Einrichtungen, wie der Societas Jablonoviana. Die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften stellte ab 1744 regelmäßige Preisfragen, welche unter anderem von Jean le Rond d’Alembert, Johann Gottfried Herder (1770 und 1773) und Immanuel Kant beantwortet wurden. 1866 hatte der später berühmtgewordene Robert Koch eine pathologische Preisaufgabe von Wilhelm Krause gelöst.[1] Spätestens mit Anfang des 20. Jahrhunderts nahm die Auslobung von Preisfragen zugunsten anderer Formen der wissenschaftlichen Mittelvergabe und Kommunikation ab.[2] Beispiele
– Preisfrage der Académie de Dijon, 1754 Auf die Frage oben antwortete J.J. Rousseau mit seiner berühmten Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. An den Preisfragen durften auch Frauen teilnehmen, so beantwortete Juliane Giovane die Frage: „Welche dauerhafte Mittel gibt es, die Menschen ohne äußerliche Gewalt zum Guten zu führen?“ (1785) und wurde in der Folge in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Publizierte Preisschriften (in Auswahl)
Literatur
WeblinksWiktionary: Preisfrage – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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