Der bisherige Präsident Alejandro Toledo verkündete das Datum der Wahl zu seiner Nachfolge am 8. Dezember 2005. Toledo konnte an der Wahl nicht teilnehmen, da eine Änderung der Verfassung aus dem Jahr 2001 eine direkte Wiederwahl verbietet.
Die Chancen gewählt zu werden wären für ihn aber auch sehr gering gewesen. Gegen Ende seines Amts waren gerade 19 Prozent der Peruaner mit Toledos Arbeit zufrieden. Zu seinen besten Zeiten hatte er eine Zustimmungsquote von 80 Prozent erreicht.
Kandidaten
Für die Wahl zum Präsidenten ließen sich 24 Kandidaten aufstellen, so viel wie noch nie in der Geschichte Perus. Von den 24 Kandidaten führten nur 19 die Kampagne zu Ende. Alberto Fujimori wurde von der Wahl ausgeschlossen und drei weitere Kandidaten (Rafael Belaúnde Aubry, Fernando Olivera Vega und Marco Antonio Arrunátegui) zogen sich vor der Wahl zurück.
Folgendes waren die populärsten Kandidaten laut den Meinungsumfragen vor der Wahl.
Alan García, Präsident der Partido Aprista Peruano, war bereits Präsident Perus von 1985 bis 1990. Während dieser Zeit sank seine Popularität, er hat jedoch immer noch eine breite Basis im Land. Vor allem junge Wähler, welche seine Regierung nicht direkt miterlebt hatten, wählten García. Zu seinen Wahlversprechen gehörte mehr Investitionen für die soziale Entwicklung im armen Süden und die Trinkwasserversorgung aufzubringen. Er konnte die Wahl schließlich für sich entscheiden.
Lourdes Flores
Lourdes Flores, Präsidentin der Partei Unidad Nacional und früher Alberto Fujimori nahestehend, wurde laut den Umfragen vor allem von den Frauen stark unterstützt. Ihre Gegner warfen ihr vor, eine Kandidatin der Rechten oder der Unternehmen zu sein. Auch Hugo Chávez, Präsident Venezuelas, bezeichnete Flores als die Kandidatin der Peruanischen Oligarchie. Flores ignorierte die Kritik meistens oder reagierte mit sarkastischen Kommentaren.
Lourdes Flores wurde von den Unternehmern und Wall Street unterstützt und hatte sich mehrmals mit Vertretern aus diesen Kreisen getroffen. George W. Bush hatte Unterstützung für Lourdes Flores signalisiert.
Ollanta Humala
Der Präsident der Partei Partido Nacionalista Peruano kommt aus der Bewegung des Etnocacerismus. In seiner politischen Richtung bezog sich Humala positiv auf die Links- und Mitte-links-Regierungen in Bolivien, Brasilien, Chile, Uruguay und Venezuela. Er kündigte im Falle seiner Wahl an, die Verträge transnationaler Minengesellschaften zu überprüfen und die Privatisierungen rückgängig zu machen.
Martha Chávez ist die Präsidentin von Alianza por el Futuro, der Partei Alberto Fujimoris. Ihre Partei vertritt Fujimori, der momentan in Chile in Auslieferungshaft sitzt. Das Programm der Partei besteht mehrheitlich darin, Fujimori wieder an die Macht zu bringen.
Umfragen
Erster Wahlgang
Für den ersten Wahlgang sagten die Umfragen folgende Prozentanteile voraus.