Polizeihubschrauber sind Hubschrauber einer Polizei, die als Führungs- und Einsatzmittel genutzt werden. Sie bieten u. a. hohe Geschwindigkeit und Unabhängigkeit vom Zustand des Geländes. Außerdem kann man mit ihnen große Geländeflächen schnell nach Personen, Gegenständen oder Fahrzeugen absuchen.
Die Bundespolizei verfügt über die Bundespolizei-Fliegergruppe mit Sitz in Sankt Augustin und ist die vorgesetzte Dienststelle für den Flugdienst der Bundespolizei. Ihr unterstellt sind vier Bundespolizei-Fliegerstaffeln mit Sitz in Fuhlendorf, Blumberg, Fuldatal, Oberschleißheim, der Luftfahrtbetrieb (früher: Bundespolizei-Fliegerstaffel Sankt Augustin) sowie der in Sankt Augustin ansässige Instandhaltungsbetrieb (früher: Zentrale Instandhaltungsstaffel ZIST) und die Luftfahrerschule für den Polizeidienst in Bonn-Hangelar.
Die Hubschrauberbesatzung besteht beim Flug nach Sichtflugregeln (VFR) in der Regel aus einem Piloten und einem Flugtechniker – früher: Bordwart, beim Flug nach Instrumentenflugregeln (IFR) immer aus zwei Piloten und gegebenenfalls zusätzlich einem Flugtechniker bzw. einem sog. Operator, welcher die Wärmebildkamera bedient.
Liste der Hubschrauberstaffeln der Bundespolizei und Landespolizeien
Die Bundespolizei und die Bundesländer unterhalten folgende Hubschrauberstaffeln (Stand März 2012[1] mit späteren Ergänzungen):
6. August 1996: Absturz eines MBB BO 105 der Hamburger Polizei in die Lübecker Bucht bei einer Übung. Alle fünf Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.[9]
24. November 1999: Absturz einer EC135P1 (Kennzeichen D-HMVB) der Polizeihubschrauberstaffel Mecklenburg-Vorpommern in der Nähe des Stavenhagener Ortsteils Basepohl nach einer Kollision mit Bäumen. Tödlich verletzt wurden drei der vier Besatzungsmitglieder.[10]
17. Januar 2005: Absturz eines Sokol W-3A der sächsischen Polizei nahe Thalheim. Zwei der fünf Menschen an Bord kamen ums Leben.[11]
November 2007: Notlandung eines MD 900 (Kennzeichen D-HPNB, Rufzeichen Phoenix 92) der Polizei Niedersachsen auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen beim Rückflug von einem Einsatz. Ursache des Unfalls mit drei leicht Verletzten war ein technischer Defekt am NOTAR-System. An der Maschine entstand Totalschaden.[12]
Januar 2010: Absturz eines MD 902 (Kennzeichen D-HPND, Rufzeichen Phoenix 94) der Polizei Niedersachsen auf einem schneebedeckten Acker nahe Elze (Wedemark) während eines Übungsflugs. Ursache des Unfalls mit drei leicht Verletzten war ein Pilotenfehler, vermutlich durch „diffuse Lichtverhältnisse“ (Whiteout). An der Maschine entstand Totalschaden.[13]
10. Mai 2011: Absturz eines MD 900 der Polizei Baden-Württemberg in Engelsbrand bei Pforzheim. Drei Personen an Bord wurden schwer verletzt, der Hubschrauber zerstört.[14]
Februar 2016: Absturz eines EC 135 T2+ (Kennzeichen D-HVBB) der Bundespolizei in Bimöhlen, nahe dem Bundespolizei-Heliport Fuhlendorf, während eines Nachtsicht-Übungsflugs. Bei dem Unfall wurden der Pilot sowie der System-Operator tödlich und der Copilot schwer verletzt, an der Maschine entstand Totalschaden. Als ursächlich nennt der Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung einen „Kontrollverlust“ des steuernden Piloten über das Fluggerät.[15]
Ausrüstung
Zur polizeilichen Ausrüstung gehören in Deutschland u. a.:
Das Innenministerium betreibt an 8 Flugeinsatzstellen den Flugdienst der österreichischen Exekutive. Die Hubschrauber der Flugpolizei stehen neben den polizeilichen Aufgabenstellungen (Fahndungen, Einsätze mit dem EKO Cobra, Sicherungseinsätze bei Großveranstaltungen, …) auch für Unverletztenbergungen, Hilfseinsätze im Rahmen von Brandbekämpfungen sowie Erkundungsflüge für andere Dienststellen der Länder (Lawinenwarndienst, Geologische Untersuchungen nach Felsstürzen, …) zur Verfügung. Neben verschiedenen Typen der Firma Eurocopter (21 Stück) ist auch ein Bell 206 B JetRanger im Einsatz.[16]
Standorte
Die Standorte der Flugpolizei werden als Flugeinsatzstellen (FESt) bezeichnet. Größter Standort ist die Flugeinsatzstelle Wien-Meidling, wo sich auch die Zentrale der österreichischen Flugpolizei sowie die eigene Hubschrauberflugschule des Bundesministeriums für Inneres befindet. Der FESt Wien ist auch als einziger Flugeinsatzstelle Österreichs eine Außenstelle angegliedert, die sich seit 2010 am Flughafen Wien befindet und unter anderem Flughafenüberwachungsflüge absolviert.