Der Piz Lunghinanhörenⓘ/? ist ein 2780 m ü. M. hoher Berg nordwestlich von Maloja im Kanton Graubünden in der Schweiz. Lunghin soll auf den italienischsprachigen Familiennamen Longhini zurückgehen, an En «Inn» angelehnt, dialektal 1495 Lungeno.[1] Wegen der guten Aussicht ins Oberengadin und ins Bergell wird der Gipfel sowohl im Sommer als auch im Winter oft besucht.
Der Piz Lunghin gehört zur Lagrev-Gruppe, einer Untergruppe der Albula-Alpen. Er liegt vollständig auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Bregaglia. Im Nordosten wird der Gipfel vom Oberengadin und im Süden vom Bergell eingefasst. Im Südosten liegt Maloja. Im Südwesten verläuft die Val Maroz, im Nordwesten das von Bivio aus zum Septimerpass führende Val Tgavretga. Der Septimerpass war einst einer der wichtigsten Alpenübergänge.
In nordöstlicher Richtung bietet sich vom Piz Lunghin ein schöner Ausblick auf den oberen Teil der Engadiner Seenplatte mit dem Silsersee und Silvaplanersee. Ebenfalls gut ist die Sicht auf den Malojapass, insbesondere auf die bekannten Serpentinen unmittelbar südlich des Dorfes Maloja.
Der am weitesten entfernte sichtbare Punkt vom Piz Lunghin befindet sich 274 km in südwestlicher Richtung in der italienischen Region Piemont nahe an der Grenze zu Frankreich. Der Punkt liegt unmittelbar südöstlich des Gipfels Cima del Pelvo (3264 m ü. M.).[2]
Routen zum Gipfel
Häufige Ausgangspunkte für eine Besteigung des Piz Lunghin sind Maloja, Casaccia und Bivio.
Alternative: Ab Bivio mit den Skiliften bis zum P. 2562, Abfahrt zur Alp Tgavretga (P. 2167), danach entlang der Eva dal Lunghin zum Pass Lunghin (2½ Stunden ab P. 2562)
Von Maloja
Ausgangspunkt: Maloja (1809 m)
Via: Plan di Zoch (1945 m), Lägh dal Lunghin (2485 m)
Von rechts: Der Piz Lunghin (r.), der Piz dal Sasc, der Piz Forcellina, der Piz Turba, der Piz Mäder, der Piz Duan, unten das Dorf Maloja und der oberste Teil des Silsersees.
Eugen Wenzel, Paul Gross: Clubführer, Bündner Alpen. Albula. 2. Auflage. BandVI. Verlag des SAC, 1980, ISBN 3-85902-012-9, S.34.
Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Vom Septimer zum Flüela. 3. Auflage. Vi. Verlag des SAC, 2000, ISBN 3-85902-187-7, S.66.
Landeskarte der Schweiz, Blatt 1276 Val Bregaglia, 1:25'000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2015.
Einzelnachweise
↑Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S.99.