Das Kirchdorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, nördlich des Großen Böthin-Sees, etwa 15 Kilometer nordwestlich von Wałcz (Deutsch Krone) und zehn Kilometer östlich von Mirosławiec (Märkisch Friedland).
Geschichte
Der Name des ehemals neumärkischen Dorfs lautete 1337 beczenig, neupolnisch Pecynek. Dem Namen soll das slawische Wort Piasek – deutsch Sand – zugrunde liegen.[1] In dieser Region hatte seit 1374 die Familie Güntersberg, die im 18. Jahrhundert ausgestorben ist, umfangreichen Landbesitz. Das Güntersbergsche Dorf Petznick und das Boytinsche Dorf Próchnowo bildeten eine Enklave in dem im Frieden von Brest 1435 vom Deutschordensstaat an Polen abgetretenen Gebiet, so dass bei der zu diesem Zeitpunkt vorgenommenen territorialen Veränderung von den Gütern der von Güntersberg, wie sie das neumärkische Landbuch vom Jahr 1337 auflistet, nur die Dörfer Latzig und Henkendorf an Polen fielen.[2]
Um 1804 befand sich das Dorf im Besitz eines Majors von Wurmb.[3]
Im Februar 1945 wurde Petznick von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Petznick wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Piecnik“ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Petznick vertrieben.
Demographie
Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1804
156
Dorf und Gut, 25 Feuerstellen (Haushaltungen), im Kreis Dramburg[3]
am 1. Dezember, Dorf und Gutsbezirk, davon 257 (255 Evangelische, zwei Einwohner ohne Angaben zur Konfession) im Dorf sowie 165 (160 Evangelische, fünf Katholiken) im Gutsbezirk[6]
1925
597
darunter 553 Evangelische, 34 Katholiken und zehn Einwohner ohne Angaben zum Glaubensbekenntnis[4]
Petznick, Dorf und Rittergut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Petznick (meyersgaz.org).
↑J. F. Voigt: Ueber die Grenzen der Neumark im Jahre 1433. In: Märkische Forschungen, Band 4, Berlin 1850, S. 95–110, insbesondere S. 106 (Google Books).
↑ abFriedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Band 3: Die Neumark Brandenburg enthaltend. Berlin 1809, S. 240 (Google Books).
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 31, Ziffer 1092 (Google Books).
↑Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 64(Google Books), und S. 18–19, Ziffer 130 (Google Books).
↑ abMichael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900