Das Dorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, etwa 18 Kilometer nordwestlich von Wałcz (Deutsch Krone), elf Kilometer östlich von Mirosławiec (Märkisch Friedland) und drei Kilometer nordnordöstlich von Piecnik (Petznick).
Geschichte
Die Ortschaft Latzig gehörte früher zur Herrschaft Friedland. Als 1774 der Grundherr Obrist von Blankenburg dem König von Preußen huldigte, war Latzig Teil dieser Herrschaft. Ortsbezeichnungen kamen in der Vergangenheit vor als Lawrenz Latzigh (1314), latzick (1337), Lacch (1677), neupolnisch Lacno. Die Etymologie dieses Ortsnamens ist unbekannt.[1] Um 1786 hatte Carl Christian von der Goltz gemeinsam mit seinen Brüdern Grundbesitz in Latzig.[2]
Um 1930 hatte die Gemeinde Latzig sechs Wohnplätze:[3]
Im Februar 1945 wurde Latzig von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Latzig wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Laski Wałeckie“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Latzig vertrieben.
Demographie
Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1783
–
adliges Dorf nebst einer evangelischen Kirche, im Netzedistrikt, Kreis Krone, zwölf Feuerstellen (Haushaltungen)[4]
am 1. Dezember, davon 253 (251 Evangelische und zwei Katholiken; eine Person mit polnischer Muttersprache) im Dorf und 116 (sämtlich Evangelische) im Gutsbezirk Langhof[6]
1925
337
darunter 331 Evangelische sowie eine katholische und eine jüdische Person (vier Einwohner ohne Angaben zur Glaubensgemeinschaft)[3]
Im Jahr 1539 wurde die Parochie Latzig, bestehend aus den Ortschaften Latzig, Langhof und Hansfelde, von dem Erb- und Burgsassen von Blankenburg auf Märkisch Friedland gegründet. Die heutige Kirche in Latzig ist 1740 erbaut worden;[1] sie ist ein Backstein-Fachwerkbau mit niedrigem Turm und war ursprünglich mit zwei Glocken ausgestattet worden.[8]
Vor 1945 wirkten in der Kirche Latzig als Prediger:
Latzig, Dorf und Landgemeinde, Kreis Deutsch Krone, Amt Hohenstein, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
Petznick, Dorf und Gutsbezirk, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Petznick (meyersgaz.org).
↑Friedrich von der Goltz: Nachrichten über die Familie der Grafen und Freiherrn von der Goltz. R. Schultz & Comp., Straßburg 1885, S. 211 (Google Books).
↑Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 127 (Google Books).
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 73, Ziffer 797 (Google Books).
↑Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 50 (Google Books), und S. 16–17, Ziffer 120 (Google Books).
↑ abMichael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 467 (Google Books).