Phowa
Phowa (Tibetisch) ist eine besondere Meditations-Praxis des tibetischen Buddhismus. Sie wird generell zu den Sechs Yogas von Naropa gezählt. Allerdings gehen nicht alle Phowa-Übertragungen von Naropa aus. Phowa-VariantenEs gibt verschiedene Arten von Phowa:
Reines-Land-PhowaMit dem Reinen-Land-Phowa, oder auch zab lam 'pho ba, soll bereits zu Lebzeiten die Übertragung des Bewusstseins nach Sukhavati, das Reine Land des Buddha Amitabha trainiert werden. Nach der Auffassung des tibetischen Buddhismus verlässt das Bewusstsein nach Todeseintritt den Körper durch eine von neun Körperöffnungen (Augen, Ohren, Nase, Mund, Harnröhre und Anus). Diese werden auch als Tore zu den jeweiligen sechs traditionellen Wiedergeburtsbereichen betrachtet. Die mit diesem Reinen Land assoziierte Körperöffnung ist die 10. Körperöffnung der Bewusstseinsübertragung, diese wird auch „Brahmanische Öffnung“ genannt. Sie liegt auf dem Mittelpunkt des Scheitels, auf der Fontanelle. Mittels Phowa kann nun bereits zu Lebzeiten die Übertragung des Bewusstseins trainiert und dieses 10. Tor für den Bewusstseinsaustritt geöffnet werden. Das Zeichen für eine erfolgreiche Phowa-Praxis ist das Austreten eines Tropfen Bluts oder Sekrets unmittelbar aus dem Mittelpunkt des Scheitels. In Tibet wurde auch zur Demonstration einer erfolgreichen Praxis ein Kusha-Grashalm in die kleine entstandene Öffnung in der Fontanelle gesteckt.[1] Die Praxis dient der Vorbereitung des Praktizierenden auf den eigentlichen Todeszeitpunkt. Einweihung und AnleitungDie korrekte Praxis erfordert eine Einweihung und sorgfältige Anleitung durch einen qualifizierten Vajrayana-Meister, der innerhalb einer Überlieferungslinie zur Weitergabe dieser Übung befugt ist. Üblicherweise prüft er den Schüler gründlich, ob dieser zum Erhalt der Lehren geeignet ist. EinzelnachweiseLiteratur
Weblinks
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