Phoradendron-Arten sind verholzende Sträucher, die hemiparasitisch[1] auf Bäumen wachsen. Als Wirtspflanzen kommen Nadel- und Laubbäume in Frage. Manche Arten sind auf einzelne Wirtsbaumarten spezialisiert, viele können jedoch ein weites Spektrum verschiedener Baumarten befallen. Ihre Zweige werden je nach Art 10 bis 80 Zentimeter lang; sie verzweigen dichotom.
Die gegenständigen Blätter sind bei manchen Arten 2 bis 5 cm lang, bei anderen wie Phoradendron californicum dagegen sehr klein. Die Pflanzen betreiben Photosynthese, ziehen aber Nährstoffe und Wasser aus der Wirtspflanze. Das unter der Rinde der Wirtspflanze verborgene Wurzelsystem kann auch ohne die sichtbaren Pflanzenteile weiterleben.
Generative Merkmale
Phoradendron-Arten sind zweihäusig (diözisch), es gibt also männliche und weibliche Pflanzenexemplare. Die Blüten sind klein und unscheinbar; sie sind grüngelb und 1 bis 3 mm groß. Männliche und weibliche Blüten sind vom Aussehen so ähnlich, dass das Geschlecht eines Pflanzenexemplars oft erst zur Zeit des Fruchtansatzes erkennbar ist.
Die Früchte sind Beeren, die je nach Art im reifen Zustand die Farben weiß, gelb, orange oder rot annehmen. Im sehr klebrigen Fruchtfleisch befinden sich mehrere Samen.
Die Gattung Phoradendron wurde 1848 durch Thomas Nuttall in Journal of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia, Second Series, 1, 2, Seite 185–186 aufgestellt. Der Gattungsname Phoradendron setzt sich aus den griechischen Wörtern phor für Dieb und dendron für Baum zusammen, dies bezieht sich auf den Parasitismus.[1] Als Lectotypus-Art wurde 1913 Phoradendron californicumNutt. durch Nathaniel Lord Britton in Addison Brown: An Illustrated Flora of the Northern United States, 2. Auflage, 1, Seite 639 festgelegt.[2] Synonyme für PhoradendronNutt. sind AllobiumMiers, Baratostachys(Korth.) Kuntze, BaratostachysUphof, SpiciviscumEngelm. ex A.Gray, SpiciviscumH.Karst., Viscum sect. BaratostachysKorth., Baratostachys sect. Phorodendrum(Nutt.) Kuntze.[2][3]
Früher wurde die Gattung Phoradendron in eine eigene Familie Viscaceae gestellt. Molekulargenetische Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass diese Gattung in die Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae) zu stellen ist.
Phoradendron-Arten sind in den tropischen bis warm-gemäßigten Gebieten der Neuen Welt verbreitet. Sie sind von den USA über Mexiko, Zentralamerika und Karibischen Inseln bis Südamerika weitverbreitet.[1]
In der Gattung Phoradendron gibt es etwa 240 Arten. Hier eine Artenauswahl:[4]
Phoradendron juniperinumEngelm. ex Gray (Syn.: Phoradendron libocedri(Engelm.) Howell[1]): Sie kommt in den US-Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Nevada, Utah, Oregon, Colorado sowie New Mexico, Texas und im nördlichen Mexiko vor.[4]
Phoradendron leucarpum(Raf.) Reveal & M. C.Johnst. (Syn. Phoradendron flavescens(Pursh) Nutt. ex A.Gray,Phoradendron macrophyllum(Engelm.) Cockerell[1], Phoradendron serotinum(Raf.) M.C.Johnst., Phoradendron tomentosum(DC.) A.Gray, Viscum leucarpumRaf., Viscum serotinumRaf., Viscum tomentosumDC.): Sie kommt in den Vereinigten Staaten und in Mexiko vor.[4][1]
Phoradendron piperoides(Kunth) Trel. (Syn.: Phoradendron dichotomum(Bertero) Krug & Urban): Sie ist von Mexiko über Zentralamerika und auf Karibischen Inseln bis Südamerika weitverbreitet.[4]
Phoradendron quadrangulare(Kunth) Griseb.: Sie ist von Mexiko über Zentralamerika und auf Karibischen Inseln bis Südamerika weitverbreitet.[4]
Phoradendron villosum (Nuttall) Nuttall ex Engelmann (Syn.: Viscum villosumNutt., Phoradendron villosum(Nutt.) Engelm.): Es gibt drei Unterarten:
Phoradendron villosum subsp. coryae(Trelease) Wiens (Syn.: Phoradendron coryaeTrel.): Sie kommt in den US-Bundesstaaten Arizona, New Mexico sowie Texas und in den mexikanischen Bundesstaaten Chihuahua, Coahuila sowie Sonora vor.[1]
Phoradendron villosum subsp. flavum(I.M.Johnston) Wiens: Sie kommt in den mexikanischen Bundesstaaten Coahuila und Durango vor.[1]
Phoradendron villosum subsp. villosum: Sie kommt von Oregon über Kalifornien bis Baja California vor.[1]
Inhaltsstoffe
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Blätter und Beeren einiger Arten der Gattung Phoradendron sind giftig.
Literatur
V. E. T. M. Ashworth: Phylogenetic relationships in Phoradendreae (Viscaceae) inferred from three regions of the nuclear ribosomal cistron. I. Major lineages and paraphyly of Phoradendron. In: Syst. Bot. Band25, 2000, S.349–370.
V. E. T. M. Ashworth: Phylogenetic relationships in Phoradendreae (Viscaceae) inferred from three regions of the nuclear ribosomal cistron. II. The North American species of Phoradendron. In: Aliso. Band19, 2000, S.41–53.
↑ abPhoradendron bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 19. Oktober 2018.
↑
J. Kuijt: Monograph of Phoradendron (Viscaceae). In: Syst. Bot. Monogr. Band66, 2003, S.1–643.
↑ abcdefghPhoradendron im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 2. August 2017.