Philip JenkinsPhilip Jenkins (* 3. April 1952 in Port Talbot, Wales) ist ein britischer Historiker und Professor an der Baylor University, die den Baptisten nahesteht. Er ist vom Katholiken zum Anglikaner konvertiert. LebenPhilip Jenkins studierte am Clare College der University of Cambridge. 1978 erlangte er bei John H. Plumb den akademischen Grad Ph.D. in Geschichte. Bis 1980 arbeitete er dort beim Pionier der Kriminologie Leon Radzinowicz. Von 1980 bis 2011 lehrte er Kriminalrecht und -geschichte (Criminal Justice) an der Pennsylvania State University, seit 1993 parallel an der Baylor University und leitet dort das Institute for Studies of Religion zusammen mit Rodney Stark. Zu seinen Forschungsinteressen zählen die walisische Geschichte, die Geschichte der Vereinigten Staaten mit den Schwerpunkten Verbrechen und Religion sowie Kalter Krieg. Besonders bekannt machte ihn seine Analyse der globalen Lage der Religion und der Religionsgeschichte. So wies er auf die tausendjährige Epoche hin, als der Schwerpunkt des Christentums noch in Vorderasien und Nordafrika lag. Erst danach wanderte er nach Europa und in die USA. Zukunft des ChristentumsIm Buch „The Next Christendom – The Coming of Global Christianity“ (2002, 3. erw. Auflage 2011) prognostiziert er eine „neue christliche Revolution“ sowie die Wiederkehr harter Religionskriege. Das Christentum werde konservativer, charismatischer und fundamentalistischer: „Die Konfessionen, die sich im Süden der Welt durchsetzen – radikale protestantische Sekten, evangelikale oder Pfingstkirchen oder orthodoxe Formen des römischen Katholizismus – sind stramm traditionell oder sogar reaktionär.“[1] Der katholische Glaube, der sich in Afrika und Asien rasch verbreite, werde dort wieder traditioneller, im Gegensatz zu Europa und den USA: mit Respekt vor der Macht der Bischöfe und Priester sowie den alten Gottesdienstformen. Am meisten wachse die noch junge Pfingstbewegung mit bereits über 400 Mio. Gläubigen an. Pfingstgemeinden vertrauen auf die Wirkung des Heiligen Geistes, auf Wunderheilungen und Erweckungserlebnisse. Die Bibel wird wörtlich ausgelegt. In Afrika kommt die Furcht vor Hexen und Dämonen hinzu, die oft zu Tötungen führt.[2] Auch der Islam wachse stark, doch bleibe bis mindestens 2050 das Christentum die größte Weltreligion. Dazu würden koreanische[3] Methodisten, Megachurches, brasilianische Gottesreich-Anhänger beitragen, Beispiele für eine dynamische „Erneuerung der europäischen Christenheit, die fast ausnahmslos außerhalb des traditionell-institutionellen Modells von Pfarrgemeinde, Klerus und Bistum anzutreffen ist“ (2008).[4] Ansatzpunkte sind oft: „Krankheit, Ausbeutung, Umweltgifte, Alkohol- und Drogenkonsum, Gewalt: Jede dieser Erfahrungen scheint ein Hinweis darauf zu sein, dass man sich im Griff dämonischer Kräfte befindet und nur eine göttliche Intervention die Rettung bringen kann.“ Tatsächlich verband Jesus die Verkündung des Evangeliums oft mit Krankheitsheilungen: „Die Christen im Süden lesen das Neue Testament und nehmen es sehr ernst; sie sehen darin die Macht Jesu, die sich ihnen in seinen Auseinandersetzungen mit bösen Geistern darstellt, besonders mit solchen, die Krankheiten und Wahnvorstellungen verursachen.“[5] Schriften
Weblinks
Einzelbelege
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