Philip C. Jessup International Law Moot Court CompetitionDie Philip C. Jessup International Law Moot Court Competition ist der renommierteste,[1][2][3][4][5] älteste, und mit Teilnehmern aus über 94 Ländern und 645 Universitäten auch größte[6] Moot Court der Welt.[7][8][9] Die Teilnehmer simulieren einen fiktiven völkerrechtlichen Fall vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Er begann im Jahr 1960 als interner Moot Court an der Harvard University und wird seit seiner Öffnung für weitere Teams jährlich von der International Law Students Association (ILSA) in Washington, D.C. ausgerichtet. In Deutschland findet jährlich an wechselnden Universitäten ein Vorentscheid zur Auswahl der deutschen Vertreter statt.[10] Benannt ist er nach Philip Jessup, einem ehemaligen Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag. VeranstaltungsortDer Moot Court wird jedes Jahr in Washington, D.C. abgehalten, üblicherweise in der letzten Märzwoche. Das Datum wurde gewählt, damit der Wettbewerb mit dem Jahrestreffen der American Society of International Law zusammenfällt. Der Veranstaltungsort für die deutschen Vorausscheide wechselt seit 2016 jährlich zwischen den teilnehmenden Universitäten. Zuvor war Austragungsort jeweils die Universität des Vorjahressiegers.
AblaufBeim Philip C. Jessup International Law Moot Court verhandeln die Studenten in englischer Sprache einen fiktiven völkerrechtlichen Fall wie vor dem Internationalen Gerichtshof. Jedes Team besteht üblicherweise aus fünf Studenten, die sowohl für die Klägerseite als auch für die Beklagtenseite Plädoyers ausarbeiten. Zudem muss ein schriftliches „Memorial“ für jede der beiden Parteien eingereicht werden. Der Aufbau des Teams ist freigestellt. Häufig sind aber der Kläger- und der Beklagtenseite jeweils zwei Teammitglieder fix zugewiesen, während das fünfte Mitglied für Recherche oder als Ersatzredner eingesetzt wird. Zudem umfassen die meisten Teams auch Betreuer, die während der einjährigen Vorbereitungsphase auf den Moot Court das Team beraten und trainieren. Diese Betreuer sind meist Völkerrechtsdozenten der jeweiligen Universität und/oder ehemalige Jessup-Teilnehmer. In den meisten Ländern werden nationale Vorrunden abgehalten, in denen bereits im Vorfeld das beste Team für den internationalen Wettbewerb in Washington D. C. ausgewählt wird. Jedoch ist es auch möglich, dass mehrere Teams eines Landes auf internationaler Ebene antreten. Das mit Abstand größte Teilnehmerland sind die Vereinigten Staaten, in denen jedes Jahr circa 150 Law Schools Teams für den Moot Court aufstellen, die sich anschließend in hart umkämpften regionalen Vorentscheidungen für den internationalen Wettbewerb qualifizieren möchten. Von den teilnehmenden Studenten wird erwartet, dass sie über umfassende völkerrechtliche Kenntnisse verfügen und sowohl mit den einschlägigen Urteilen des Internationalen Gerichtshofs, des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda, des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien und anderer Internationaler Tribunale, als auch mit den Werken führender Völkerrechtler bekannt sind. Während der internationalen Runden in Washington D.C. finden zunächst drei Tage lang vorbereitende Moot Courts statt, nach denen die Teams mit den höchsten Punktzahlen in das Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale und dann das Finale einziehen dürfen. In diesen Runden übernehmen häufig Richter am Internationalen Gerichtshof die Rolle der Richter. Preisträger
Deutsche Vertreter
* Bis einschließlich 2002 qualifizierte sich nur der Sieger für die Endrunde in Washington. 2013 nahm erstmals ein drittes Team an der Endrunde in Washington D.C. teil. WeblinksEinzelnachweise
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