Am 6. November 2016 gab es eine Abstimmung, ob Peuerbach mit den Nachbargemeinden Bruck-Waasen und Steegen zusammengelegt wird. Die Bewohner von Peuerbach und Bruck-Waasen stimmten mehrheitlich dafür, die Bewohner von Steegen mehrheitlich dagegen. Somit wird Peuerbach mit Bruck-Waasen zusammengelegt.[1]
Die Fusionsgemeinde führt den Namen Stadtgemeinde Peuerbach weiter.[2]
Peuerbach liegt auf einer Höhe von 390 m ü. A. im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 11,0 km, von West nach Ost 7,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 39,40 km². 10,9 % der Fläche sind bewaldet, 79,6 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst seit der Fusion mit Bruck-Waasen am 1. Jänner 2018 nunmehr 58 Ortschaften, davor 14 (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[3]):
Achleiten (64)
Adenbruck (56)
Aichet (28)
Besenberg (80)
Blindenau (13)
Brandstätten (25)
Breitau (75)
Bruck an der Aschach (155)
Buch (106)
Dunkenedt (10)
Eckartsroith (53)
Erleinsdorf (27)
Feichten (10)
Freiling (12)
Fuchshub (154)
Greinsfurth (23)
Gschwendthäuser (21)
Haargassen (13)
Höhenstein (431)
Holzleithen (14)
Hötzmannsberg (24)
Hub (29)
Itzling (22)
Kastlingeredt (85)
Köppensteegen (7)
Leithen (21)
Mittereibach (18)
Mühlbrenning (49)
Niederaching (19)
Niederensfelden (20)
Niederweiding (20)
Nußbaum (13)
Oberaching (22)
Oberndorf (57)
Oberngrub (14)
Oberweiding (20)
Parz bei Gattern (19)
Peuerbach (1709)
Pfarrhofheuberg (168)
Prambeckenhof (21)
Pühret (37)
Ranna (27)
Ratzling (15)
Schieferhub (124)
Sölden an der Straß (39)
Spielmannsberg (36)
Staureth (8)
Stefansdorf (68)
Steingrüneredt (30)
Teucht (140)
Thomasberg (50)
Untereibach (7)
Unterheuberg (81)
Untertreßleinsbach (126)
Usting (88)
Waasen (14)
Waasnerau (50)
Winkl (16)
Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche: Stichtag 31. Dezember 2017[4]):
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortnames erfolgte in den Jahren 1100 bis 1120.[5]
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Peuerbach besaß bereits 1280 das Marktrecht.[6] Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Bekannt ist der Ort vor allem für seine Rolle in den Bauernkriegen (1625/26). In der politisch und religiös wirren Zeit zwischen 1620 und 1660 verließ eine große Zahl von Peuerbacher Exulanten ihre Heimat.[7] Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Im Jahr 1994 erhielt Peuerbach das Stadtrecht,[8] für die Jahre 1366 bis 1386 wird Peuerbach in Urkunden und Historien schon als „Stat“ bezeichnet.[9]
Am 1. Jänner 2018 erfolgte die Fusionierung der Stadtgemeinde mit der Nachbargemeinde Bruck-Waasen.
Seit 1997 findet der Silvesterlauf Peuerbach statt, einer der bestbesetzten Straßenläufe Österreichs, der von 1981 bis 1996 in Natternbach ausgetragen wurde.
In Peuerbach gibt es zwei Sportvereine, die Union Peuerbach und die ASKÖ Bruck-Peuerbach.
Vom 1. Jänner 2018 bis zur Neuwahl des Bürgermeisters am 8. April 2018 wurden die Geschäfte interimistisch durch den vom Land Oberösterreich bestellten Regierungskommissär Andreas Wenzl getätigt.[12]
Blasonierung: „In Gold ein silberner, gequaderter Torbau mit aufgeschlagenen roten Türflügeln und drei Zinnen mit schwarzen Schießlöchern. In der durchbrochenen Toröffnung auf einem blauen, vom Schildfuß ausgehenden und mit drei silbernen, eins zu zwei gestellten Ringen belegten Dreiberg ein schwarzer, linkshin gewendeter Rabe mit einem goldenen Eichenzweig mit drei Eicheln im Schnabel.“[14]
Gemeindewappen seit 2019
Wappen von Peuerbach bis 2017
Gemeindewappen von Bruck-Waasen
Eine kaiserliche Wappenverleihung an den Markt Peuerbach ist nicht bekannt. Das Siegelrecht ist in der Marktordnung des Grafen Johann Franz von Strattmann vom 24. Oktober 1699 festgelegt. Das älteste bekannte Marktsiegel als Abdruck auf einem Akt vom 20. Mai 1750 zeigt im ovalen Siegelbild einen Vogel mit einem Zweig im Schnabel, der nach rechts gewendet auf einem Dreiberg sitzt. 1763 ist erstmals das Wappen in der späteren Form mit Torbau nachgewiesen. Dieses Wappen wurde mit der Stadterhebung 1994 bestätigt.[15]
Nach der Fusion von Peuerbach mit Bruck-Waasen wurde ein neues Wappen geschaffen, das 2019 von der Landesregierung verliehen wurde[14] und Elemente aus den Wappen der beiden Vorgängergemeinden vereint. Der Torbau, der Dreiberg und der Rabe mit drei Eicheln wurde aus dem Peuerbacher Gemeindewappen übernommen, wobei die Farbe des Grundes von blau zu gold und des Dreibergs von grün zu blau geändert wurde. Die drei silbernen Ringe auf blauem Grund stammen aus dem Wappen von Bruck-Waasen.[16]
Der mit Zinnen versehene Torbau verweist auf die bei Märkten seltene, durch die damalige Lage nahe der Grenze zu Bayern bedingte Befestigung Peuerbachs. Der Rabe entstammt dem Familienwappen der Schifer, deren Hauptstamm im 14. Jahrhundert zu Hueb (Schiferhub) bei Peuerbach ansässig war, bis es 1368 an die Grafen von Schaunberg verkauft wurde. Die drei Eicheln fanden sich bis ins 17. Jahrhundert auf dem Dienstkleid des Marktdieners.[15] Die drei Ringe waren das Stammwappen der Vatershaimer, die im 15. Jahrhundert im Besitz von Schloss Bruck waren.[17]
Gemeindepartnerschaften
Jahr der Begründung einer Gemeindepartnerschaft nennen, chronologische Reihung-->
1997[18]Malo (Venetien), ItalienItalien
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Georg von Peuerbach (1423–1461), Astronom an der Wiener Universität und Wegbereiter des kopernikanischen Weltbilds
Julius Strnadt: Peuerbach. Ein rechtshistorischer Versuch. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 27, Linz 1868, S. 1–634 (zobodat.at [PDF; 46 MB]).
Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Peuerbach. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2008, S. 1–52 (zobodat.at [PDF]).
Walter Knoglinger: Romantisches Peuerbach. Marktgemeinde Peuerbach, 1981, S. 1–152.
August Falkner: Peuerbach. Die Stadt. Stadtgemeinde Peuerbach, 1995, S. 1–320.
August Falkner: Peuerbach im Aufschwung. Stadtgemeinde Peuerbach, 2020, ISBN 978-3-85360-028-3, S. 1–564.
Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS) (Datenstand 31. Dezember 2017 für die Altgemeinde Peuerbach!)
Weitere Infos über die Gemeinde Peuerbach auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich. (Datenstand 31. Dezember 2017 für die Altgemeinde Peuerbach!)
↑Peter Wiesinger, Karl Hohensinner, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Christina Schrödl, Stephan Gaisbauer, Aurelia Schneckenreither: Die Ortsnamen der Politischen Bezirke Grieskirchen und Eferding (nördliches Hausruckviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 5). Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich, Linz 2017, ISBN 978-3-9027-4014-4, S. 162, Nr. 5.3.4.3 („Willehalm de Puirbach“ in der Traditionsurkunde Nr. 221 des Bistums Passau aus dem Zeitraum 1100 bis 1120).
↑Urkunde des Haus-, Hof- und Staatsarchivs vom 31. Dezember 1280, Transkription siehe Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band3. Wien 1862, DLXXXII, S.537 (archive.org): „Otto von Offenhausen verpfändet an Ulrich und Dietlin von Weidenholz eine halbe Hufe zu Peuerbach.“
↑Beschluss der Oö. Landesregierung vom 5. Dezember 1994, Landesgesetzblatt für OÖ, Jg. 1994, Stück 55, vom 21. Dezember 1994
↑siehe Annales Mattseenses in Pertz, Monumenta Germaniae Historica Scritorum, Tomus IX, p.833, Originalurkunde im Stift Mattsee, Codex liber traditionum seu registrum ecclesie Maticensis et cronica minor Romanorum
↑Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs, 8. Nachtrag (1988–1991). In: Oberösterreichische Heimatblätter, Heft 3, 1992, S. 293–293 (ooegeschichte.at [PDF]).
↑Datum der Unterzeichnung am 1. Mai 1997 in Peuerbach und in Malo am 31. Mai 1997 belegt, Urkunden in beiden Stadtämtern