Peter Wirth (* 5. Dezember1951 in Bochum; † 16. Juli2018 in Bottrop) war ein deutscher Maler, Grafiker und Fotograf. Sein Lebenswerk umfasst über 30.000 Werke.
Bemerkenswert ist Wirths langjährige Zusammenarbeit mit der Galerie Mönch aus Bremen-Oberneuland, die maßgeblich zur Verbreitung seiner Kunst beiträgt.
Peter Wirth begann seine berufliche Laufbahn als Schriftsetzer, eine Tätigkeit, die seine Faszination für die visuelle Gestaltung weckte. Seine Leidenschaft für die Kunst führte ihn auf den zweiten Bildungsweg, auf dem er sein Abitur erlangte. An der renommierten Folkwang-Schule, heute Folkwang Universität der Künste, in Essen studierte er „Grafik Design“ bei Professorin Sabine Tschierschky und schloss sein Studium mit Diplom und Auszeichnung ab. Diese formelle Ausbildung legte den Grundstein für seine spätere künstlerische Karriere.
Die frühen Jahre und der Weg zur Abstraktion
In seinen frühen Schaffensjahren widmete sich Peter Wirth der Druckgrafik, insbesondere der Radierung und Lithografie. Diese Techniken legten den Grundstein für sein Verständnis von Linien, Formen und Strukturen. Seine Werke aus dieser Zeit zeugen von einem intensiven Interesse an der menschlichen Figur und einer präzisen handwerklichen Ausführung. Nach seinen ersten Erfahrungen mit figurativer Kunst wandte sich Wirth der Abstraktion zu. Hier erforschte er Farben, Schichtungen und Texturen und schuf mit Acrylfarben abstrakte Welten.
Die ägyptische Mythologie und die Ausstellung im Ägyptischen Museum, Berlin 1993
Die ägyptische Mythologie spielte in Peter Wirths künstlerischem Schaffen eine herausragende Rolle. In dieser Phase seiner Karriere vertiefte er sich in die Welt der ägyptischen Götter und Pharaonen.[1] Besonders die ikonischen Figuren wie Nofretete, die Sphinx und der Horusfalke beschäftigten ihn. Ein Höhepunkt dieser Phase war die Ausstellung im Ägyptischen Museum in Berlin im Jahr 1993. In Zusammenarbeit mit dem Ägyptologen Dietrich Wildung wurden Wirths Kunstwerke den Schätzen des alten Ägypten gegenübergestellt.
Serien von Stillleben und die Welt von Hitchcock
Nach seiner ägyptischen Phase widmete sich Wirth neuen Themen. Er schuf Serien von Stillleben, die Variationen desselben Motivs erforschten. Diese Werke sollten den Betrachter dazu anregen, die Schönheit des Alltäglichen neu zu überdenken.
In seinen späteren Jahren entwickelte Peter Wirth eine besondere Leidenschaft für die Fotografie, die sich auch in der Bearbeitung von Aufnahmen aus Filmklassikern manifestierte. Dabei widmete er sich unter anderem den Werken des RegisseursAlfred Hitchcock. Wirth bearbeitete beispielsweise Fotografien aus Hitchcock-Klassikern wie „Die Vögel“, „Psycho“ und „Vertigo“. Durch seine Bildbearbeitungstechnik schuf er eine surreale und geheimnisvolle Atmosphäre, die den Charme und die Raffinesse dieser Filme einfängt.
Darüber hinaus kreierte Peter Wirth Kreidezeichnungen und Comics, die unter anderem Szenen aus Hitchcock-Klassikern zum Leben erwecken. Diese Werke sind Ausdruck seiner künstlerischen Evolution und seines Interesses an verschiedenen künstlerischen Medien.
Familie
Peter Wirth war in zweiter Ehe mit Angelika Hannig-Wirth verheiratet und hatte einen Sohn, Max Wirth.
Rezeption
Preise (Auswahl)
1978: 1. Preis beim Grafikwettbewerb der Leichtmetallgesellschaft, Essen
↑Manfred Krause: Zeitungsausschnitt Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 11.11.1988 zur Ausstellung im Kunsthaus Essen. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 1988.
↑Dietrich Wildung & Peter Wirth: Ausstellung Katalog Mutmaßungen über Nofretete. Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums Berlin e.V., Berlin 1993, S.20.