Peter SchießlPeter Schießl (* 7. Juli 1943 in München; † 3. Juli 2017 in Lærdal, Norwegen) war ein deutscher Bauingenieur. Er war Professor für Werkstoffkunde und Werkstoffprüfung an der TU München. BiografieSchießl studierte 1962 bis 1967 Bauingenieurwesen an der TU München und war danach wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Massivbau. 1973 wurde er promoviert (Dissertation Zur Frage der zulässigen Rißbreite und der erforderlichen Betondeckung im Stahlbetonbau unter besonderer Berücksichtigung der Karbonatisierung des Betons). Danach leitete er die Abteilung Anwendungstechnik und war stellvertretender Direktor am IBS Institut für Betonstahl in München. 1985 wurde er als Nachfolger von Karlhans Wesche Professor für Baustoffkunde und Leiter des Instituts für Bauforschung an der RWTH Aachen. Dort leitete er bis 1998 das Institut für Baustoffforschung (ibac) der RWTH Aachen mit Rainer Sasse. Danach war er Professor für Baustoffkunde und Werkstoffprüfung an der TU München und Leiter der Abteilung Baustoff im Materialprüfungsamt für das Bauwesen als Nachfolger von Rubert Springenschmid. Dort gründete er das Centrum Baustoffe und Materialprüfung (cbm) und integrierte darin seinen Lehrstuhl und den für Gesteinshüttenkunde, den er initiiert hatte, sowie das Materialprüfungsamt Bau (MPA). Er begründete den Studiengang Baustoffingenieurwesen an der TU München; später wurde daraus der Master-Studiengang Baustoffe, Bauchemie und Instandsetzung. 2008 wurde er emeritiert. 2000 war er Mitgründer des Ingenieurbüros Schießl Gehlen Sodeikat. WerkSchießl befasste sich seit seiner Dissertation mit der Bemessung von Stahlbeton auf Dauerhaftigkeit. Seine Forschung dazu fand auch Eingang in die DIN 1045, die er schon in ihrer Fassung von 1972 als nicht ausreichend für eine angemessene Nutzungsdauer des Bauwerks hinsichtlich der geforderten Mindestbetondeckung und Rissbreitenbegrenzung kritisierte. Seine Empfehlungen schlugen sich in der Fassung der DIN 1045 von 1988 nieder. In dem internationalen Gremium wirkte er an einer Bemessung für Dauerhaftigkeit nach dem Traglastverfahren für die internationalen Normen bei. Schießl befasste sich auch mit Umweltverträglichkeit (zum Beispiel Widerstandsfähigkeit gegen Sulfate) und anderen Eigenschaften von Zuschlagstoffen im Beton, besonders Steinkohlenflugasche. Ehrungen und Mitgliedschaften2005 erhielt er die Emil Mörsch Denkmünze. 2007 erhielt er den Swedish Concrete Award und 2008 die Ehrenmedaille des fib (Fédération internationale du béton). 1997 bis 2004 war er Vorsitzender des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb). Er erhielt 2004 das Bundesverdienstkreuz und war Ehrendoktor der Bauhaus-Universität Weimar (2003). Schriften (Auswahl)
Literatur
Weblinks
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