Im Jahre 1978 wurde er Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Firma Genentech in San Francisco, 1985 wurde er dort Leitender Wissenschaftler. Hier war er maßgeblich an der Entwicklung von Protropin, dem ersten von Genentec vermarkteten Arzneimittel beteiligt. Protropin ist mit gentechnologischen Methoden synthetisch in E. coli produziertes Somatotropin (eng. human growth hormone).[6] Über den Ursprung der für die Expression verwendeten DNA kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen der UCSF und Genentech.[7] Von 1986 bis 1996 war er Professor am ZMBH an der Universität Heidelberg. Schwerpunkt war die Funktionsanalyse von Glutamatrezeptoren und insbesondere die Bedeutung des RNA-Editings für deren Funktion.[8] Seit 1996 war er Direktor und Wissenschaftliches Mitglied in der Abteilung Molekulare Neurobiologie am Max-Planck-Institutes für medizinische Forschung. Hier hat er insbesondere mit Hilfe transgener Mäuse und mit Knockout-Mäusen wesentliche Beiträge zur Funktion von Glutamatrezeptoren für Lernen und Gedächtnis geleistet.[9]
1999 wurde Seeburg von Hubert Markl, dem damaligen Präsidenten seines Arbeitgebers, der Max-Planck-Gesellschaft, wegen Wissenschaftlichen Fehlverhaltensermahnt, weil die Herkunftsangabe einer DNA-Probe in einer Veröffentlichung von 1979 nicht korrekt angegeben war. Hintergrund war ein Patentstreit zwischen der University of California und der Firma Genentech um das Patent für die gentechnische Herstellung von Somatropin. Seeburg war zuerst Mitarbeiter der University of California und wechselte von dort zu Genentech.[10][11]
↑Wisden, W.(2016) A tribute to Peter H Seeburg (1944-2016): a founding father of molecular neurobiology. Front. Mol. Neurosci. 9:133. doi:10.3389/fnmol.2016.00133
↑D. V. Goeddel, H. L. Heyneker, T. Hozumi, R. Arentzen, K. Itakura, D. G. Yansura, M. J. Ross, G. Miozzari, R. Crea, P. H. Seeburg: Direct expression in Escherichia coli of a DNA sequence coding for human growth hormone. In: Nature. Band 281, Nummer 5732, Oktober 1979, S. 544–548, PMID 386136.
↑R. Dalton: Charges fly in $1bn hormone patent battle. In: Nature. Band 399, Nummer 6734, Mai 1999, S. 289, doi:10.1038/20492, PMID 10360558.
↑P. H. Seeburg: A-to-I editing: new and old sites, functions and speculations. In: Neuron. Band 35, Nummer 1, Juli 2002, S. 17–20, PMID 12123604 (Review).
↑D. M. Bannerman, R. Sprengel, D. J. Sanderson, S. B. McHugh, J. N. Rawlins, H. Monyer, P. H. Seeburg: Hippocampal synaptic plasticity, spatial memory and anxiety. In: Nature reviews. Neuroscience. Band 15, Nummer 3, März 2014, S. 181–192, doi:10.1038/nrn3677, PMID 24552786.
↑ Michael Hagmann: Scientific Misconduct - Researcher Rebuked for 20-Year-Old Misdeed, in: Science, 17. December 1999, Vol 286, Seite 2249