Per Kirkeby studierte von 1957 bis 1964 Geologie an der Universität Kopenhagen und schloss das Studium mit einer Promotion ab. 1958 unternahm er eine Expedition nach Grönland. 1962 trat er in die von Poul Gernes und dem Kunsthistoriker Troels Andersen neu gegründete avantgardistische Künstlergruppe Den Eksperimenterende Kunstskole ein. Dort beschäftigte er sich mit grafischen Arbeiten, aber auch mit 8-mm-Filmen und Installationen. 1965 erhielt er ein dreijähriges Stipendium an der „State Art Foundation“. 1971 führte ihn eine Reise zu den Maya-Kulturen nach Mittelamerika.
Während das primäre Thema des ausgebildeten Naturwissenschaftlers die Natur war und er vorrangig Maler war, beteiligte er sich an den Happenings der 1960er Jahre und arbeitete mit Künstlern wie Joseph Beuys, Henning Christiansen, Nam June Paik und Charlotte Moorman zusammen.[1] Unter dem Einfluss von Andy Warhols Filmtheorie entstand im Jahr 1968 sein erster Kurzfilm, dem bis 1989 dreiundzwanzig weitere Filme folgten.
Kirkeby lebte in Kopenhagen, auf Læsø, in Frankfurt am Main und Arnasco (Italien). Anfang 2015 verunglückte er bei einem Sturz von einer Treppe in seinem Haus in Hellerup; seitdem konnte er nicht mehr malen.[2] Per Kirkeby starb am 9. Mai 2018 in Kopenhagen.
Auszeichnungen und Ehrungen
1965: dreijähriges Stipendium der State Art Foundation
1982: DAAD-Stipendium für einen einjährigen Arbeitsaufenthalt in Berlin.[3]
1987: Thorvaldsen-Medaille
1990: Kunstpreis der Norddeutschen Landesbank, Hannover
Kristallgesicht. Ausgewählte Essays aus „Naturhistorie“ und „Udviklingen“. Gachnang & Springer, Bern/Berlin 1990, ISBN 978-3-906127-22-4.
Fortgesetzter Text | Hinweise. Gachnang & Springer, Bern/Berlin 1985, ISBN 978-3-906127-05-7.
Rodin. La porte de l’enfer. Gachnang & Springer, Bern/Berlin 1985, ISBN 978-3-906127-06-4.
Literatur
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2000, ISBN 3-7757-0853-7.
Olle Granath: Per Kirkeby – einen Raum schaffen. Edition Bløndal, Hellerup 1990, ISBN 87-88978-07-9.
Walter Smerling (Hrsg.): Per Kirkeby. Maler, Forscher, Bildhauer, Poet. Wienand, Köln 2012, ISBN 978-3-86832-101-2.
Per Kirkeby – Das bekannte Unbekannte. In: Markus Stegmann: Architektonische Skulptur im 20. Jahrhundert. Historische Aspekte und Werkstrukturen. Tübingen 1995, S. 143–150.
Per Kirkeby. Tate Gallery, London, abgerufen am 7. Januar 2022.
Per Kirkeby – Winter. Ackland Art Museum, University of North Carolina at Chapel Hill, USA, archiviert vom Original am 28. Juni 2002; abgerufen am 4. Oktober 2012.
Anmerkungen und Einzelnachweise
↑Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2000, S.510.
↑Irene Netta, Ursula Keltz: 75 Jahre Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. Hrsg.: Helmut Friedel. Eigenverlag der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München 2004, ISBN 3-88645-157-7, S.246.