Paumgarten (Adelsgeschlecht)Die Paumgarten (auch Paumgartten, Baumgarten oder Paumgartner) sind ein altbayerisches Adelsgeschlecht, katholischer Konfession, das vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entlang des Inn zu den wichtigsten Grundbesitzern gehörte. Die Paumgarten wurden 1629 in den Freiherrenstand erhoben und 1745 zu Reichsgrafen ernannt. Ihre wichtigsten Besitzungen waren die Schlösser und Herrschaften Schloss Ering und Frauenstein sowie die Hofmark Mining. Die Begräbnisstätte der auf Frauenstein ansässigen Paumgarten befindet sich in der Pfarrkirche zu Mining, die Grablege der auf Ering ansässigen Paumgarten in der dortigen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. GeschichteDie später in den Reichsgrafenstand aufgestiegenen Paumgarten besaßen die Schlösser und Herrschaften Ering und Frauenstein bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts und durften in ihrem Territorium sogar die Blutgerichtsbarkeit ausüben. Über Jahrhunderte waren sie Inhaber der Herrschaft Ering, einer geschlossenen Hofmark mit einer ausgedehnten Grundherrschaft. Die Grafen von Paumgarten waren bis Mitte des 19. Jahrhunderts auch als Inhaber des Patrimonialgerichts Ering von Bedeutung. Das wittelsbachische Pflegegericht Ering mit Frauenstein und der Hofmark Mining wurde 1508 durch Herzog Albrecht IV. von Bayern an die Brüder Paumgartner für ihre Verdienste im Landshuter Erbfolgekrieg am Montag nach St. Dorotheen-Tag für 13500 Gulden (ausgenommen landesfürstliche Obrigkeit und Halsgericht) verkauft. Die Herrschaft umfasste neben dem Schloss Ering das Schloss Frauenstein, die Herrschaft Erneck samt Burgstall (welche in Trümmern lag), Hofbau, Taverne, Schmieden, Badstüben, Mühlen, die Dörfer Mining, Ering, Graben, Malching, Münchham, Kühstein, Griesser u. a. Ehehaften. Ein Verzeichnis aller Besitzungen, Einkünfte und Rechte ist im Urbar des Schlosses Ering niedergeschrieben.
In Frauenstein ließen die Paumgartner 1508 bis 1519 die in Trümmern liegende Burg teilweise neu erbauen. 1523 erwarben die Paumgarten nach dem Pflegegericht Ering auch die Schlossherrschaft von Ering. Sie erwarben, wie es in der Kaufurkunde heißt, „den gemauerten Sitz, bei der Pfarrkirche gelegen an der Friedhofsmauer“.[1] 1602 wurde nach dem Aussterben der Herren von Ering die Besitze Ering und Frauenstein vereinigt. Da die Paumgarten großteils in Ering auf der bayerischen Seite lebten, geriet Schloss Frauenstein immer mehr in Verfall. 1807 ließen die Besitzer einen Teil der Burg abtragen (u. a. die Schlosskapelle) und errichteten neben dem Getreidespeicher ein Herrenhaus, in dem sich heute die Burgschänke befindet. Während des bayerischen Volksaufstandes vom 21. Dezember 1705 bis 16. Januar 1706 war Franz von Paumgarten als Hausherr Präsident des sogenannten "Braunauer Parlaments". Das Eringer Schloss existiert noch heute. Die erste Burg Erneck auf einer Anhöhe wurde hingegen im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 zerstört und nicht mehr aufgebaut. Auf den Grundmauern eines alten Ansitzes in der Hofmark wurde ab 1523 in mehreren Etappen durch die Paumgartner allmählich die ausgedehnte und repräsentative Schlossanlage Ering erbaut. Durch Johann Joseph Franz Albrecht Thaddäus Graf von Paumgarten wurde diese nochmals umgestaltet und 1772 abgeschlossen. Die Anlage ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Derzeitiger Besitzer ist Paul Daniel Graf Esterházy von Galantha. Die Grablege der Esterházy und anderer Schlossbesitzer von Ering seit dem 19. Jahrhundert befindet sich bei der Wallfahrtskirche St. Anna in Ering, wo auf einigen Grabsteinen auch das Wappen der Grafen von Paumgarten zu sehen ist. Im Rahmen der bayerisch-oberösterreichischen Landesausstellung 2004 wurde im Kloster Asbach zudem eine Ausstellung über die Familiengeschichte der Grafen von Paumgarten gezeigt. Wappen
Nach Abdrücken von neueren Petschaften wächst im 1. Felde der Löwe nicht hinter dem Zaune empor, sondern schreitet auf demselben nach einwärts.[2] WeblinksCommons: Paumgarten family – Sammlung von Bildern
Literatur
Einzelnachweise
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