Paul RosensteinPaul Rosenstein (geboren 26. Juli 1875 in Graudenz; gestorben 21. September 1964 in Rio de Janeiro) war ein deutsch-brasilianischer Urologe. LebenPaul Rosenstein war ein Sohn des Rabbiners Michael Rosenstein[1] und der Ernestine Hahn. Er besuchte in seiner Geburtsstadt das Gymnasium. Nach Studium der Medizin in Berlin und Königsberg (Promotion 1898) erfolgte zeittypisch seine medizinische und operative Weiterbildung zunächst bei dem Pathologen Ernst Neumann (1834–1918) und dann bei dem Gynäkologen Georg Winter (1856–1946) und dem Chirurgen Anton von Eiselsberg (1860–1939) in Königsberg. Sowohl in der Frauenklinik wie auch in der Chirurgischen Kliniken war Paul Rosenstein nach eigener Aussage der erste jüdische Assistenzarzt. Später erhielt er seine urologische Prägung bei dem Pionier der operativen Nierenchirurgie James Israel (1848–1926) am Jüdischen Krankenhaus in Berlin. 1905 ließ er sich in Berlin nieder und operierte am Krankenhaus Berlin-Hasenheide/Neukölln. Nach dem Ersten Weltkrieg mit Auszeichnung Eisernes Kreuz I u. II wurde er zunächst Leiter der Poliklinik des jüdischen Krankenhauses und 1923 Nachfolger von James Israel bis zu seiner Vertreibung 1938. Das Jüdische Krankenhaus in Berlin war in Kooperation mit der Charité eine der führenden Forschungsinstitutionen Klinischer Medizin in den 1920er und frühen 1930er Jahren. Über Amsterdam musste er nach New York emigrieren und bemühte sich vergeblich um eine „US board certification“. Daher zog er 1940 nach Rio de Janeiro, wo er 1936 anlässlich eines Kongresses der brasilianischen Urologengesellschaft zum korrespondierenden Mitglied ernannt worden war. 1940 folgten seine in Berlin zurückgelassene Frau und seine Kinder. Trotz Erwerb der Staatsbürgerschaft konnte Rosenstein in Rio de Janeiro nicht mehr als Arzt arbeiten, blieb aber wissenschaftlich und publizistisch aktiv. 1954 erschien seine Autobiographie „Narben bleiben zurück“, die sich durch hohen Dokumentationswert und eine differenzierte Darstellung auszeichnet. Am 28. Juli 1958 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Rosensteins wissenschaftliche Ergebnisse werden heute kaum noch mit seinem Namen in Verbindung gebracht. Arbeiten (Auswahl)
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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