Die Herkunft des Namens Patschuli ist nicht ganz zweifelsfrei gesichert, man geht jedoch davon aus, dass er sich vom tamilischen pachai (grün) und ilai (Blatt) ableitet.[1]
Die gegenständig angeordneten oder selten zu dritt bis mehreren in Wirteln zusammenstehenden[2]Laubblätter sind gestielt bis annähernd ungestielt.[3] Die einfachen, mehr oder weniger stark behaarten bis filzig behaarten Blattspreiten sind eiförmig bis schmal-eiförmig, selten linealisch oder sichelförmig. Die Blattränder sind gezähnt bis fast glatt.[3][2]
Die relativ kleinen, zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle.[2] Der Kelch ist eiförmig-röhrenförmig oder glockenförmig und endet in fünf mindestens fast gleich Kelchzähnen. Die weiße bis purpurfarbene Krone ist zweilippig, die Oberlippe ist dreilappig und die Unterlippe einfach und ebenso lang oder ein wenig länger als die Oberlippe.[3][2] Die vier freien Staubblätter sind aufrecht und überragen die Blütenkrone; das vordere Paar kann länger sein.[3][2] Die Staubfäden sind in der Mitte purpurfarben bärtig behaart. Die Staubbeutel sind kugelförmig. Der Griffel ist am Ende in zwei ungefähr gleiche Teile gespalten.[3]
Die vier einsamigen (Teilfrüchte) Klausen sind eiförmig bis kugelig, leicht abgeflacht und glatt.[3]
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Pogostemon wurde 1815 durch den französischen Botaniker René Louiche Desfontaines in Mémoires du Muséum d'Histoire Naturelle, Tome 2, S. 154.[4] aufgestellt. Typusart ist Pogostemon plectrantoidesDesf.[5] Der Gattungsname leitet sich von den griechischen Begriffen „pogon“ für Bart und „stemon“ für Faden ab und verweist auf die behaarten Staubblätter.[6]
Synonyme für PogostemonDesf. sind: AnuragiaRaizada nom. illeg., ChotekiaOpiz & Corda, DysophyllaBlume, DysophyllaEl Gazzar & L.Watson ex Airy Shaw nom. illeg., EusteralisRaf., WenseaJ.C.Wendl.[7] Die Gattung Pogostemon umfasst je nach Autor 40 bis 94 Arten, darunter auch die Arten der ehemaligen Gattungen Dolichostemon, DysophyllaBlume und EusteralisRaf.
Das Verbreitungsgebiet der Gattung Pogostemon umfasst tropische Bereiche von Asien und Afrika.
Die folgende Auflistung der etwa 90 anerkannten Arten erfolgt gemäß Rafaël Govaerts et al.: World Checklist of Lamiaceae. 2003:[7]
Pogostemon globulosusPhuong ex Suddee & A.J.Paton (Syn.: Dysophylla globulosaDoan, dieser Name wurde ohne lateinische Diagnose, also ungültig veröffentlicht): Die neue Beschreibung erfolgte 2007. Die Art kommt in Thailand und Vietnam vor.[8][7]
Pogostemon latifolius(C.Y.Wu & Y.C.Huang) Gang Yao (Syn.: Pogostemon griffithii var. latifoliusC.Y.Wu & Y.C.Huang): Sie kommt im südwestlichen Yunnan vor.[7]
Pogostemon linearis(Benth.) Kuntze: Sie kommt vom östlichen Himalaja bis Yunnan und Thailand vor.[7]
Pogostemon litigiosusDoan ex Suddee & A.J.Paton: Diese Neubeschreibung erfolgte 2007. Die Art kommt in Vietnam vor.[8][7]
Pogostemon speciosus var. filiformisV.S.Kumar & B.D.Sharma: Sie kommt im indischen Bundesstaat Tamil Nadu vor.[7]
Pogostemon speciosusBenth. var. speciosus: Sie kommt im südlichen Indien vor.[7]
Pogostemon stellatus(Lour.) Kuntze: Sie wird auch „Quirlblättrige Sternpflanze“ genannt und als Aquarienpflanze[9] verwendet. Sie kommt vom tropischen und subtropischen Asien bis ins nördliche Australien vor.[7]
Xi-wen Li, Ian C. Hedge: Lamiaceae.Pogostemon. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, S. 258–261.
Einzelnachweise
↑etymonline. Abgerufen am 16. Oktober 2016 (englisch).
↑ abcdefghi
Xi-wen Li, Ian C. Hedge: Lamiaceae.Pogostemon. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, S. 258–261.
↑ abc
Somran Suddee, Alan Paton: Validation of Lamiaceae Names. In: Kew Bulletin. Volume 61, 2006, S. 619–621. PDF.JSTOR:20443310
↑Hans-Georg Kramer: Pflanzenaquaristik á la Kramer. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2009, ISBN 978-3-89745-190-2, S. 216 f.
Weiterführende Literatur
Gang Yao, Yun-Fei Deng, Xue-Jun Ge: A Taxonomic Revision of Pogostemon (Lamiaceae) From China. In: Phytotaxa. Volume 200, Issue 1, Februar 2015, S. 1–67. ISSN1179-3163. (abstract)