Pato Bragado
Pato Bragado ist ein brasilianisches Munizip im Westen des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 5755 Einwohner, die sich Pato-Bragadenser nennen. Seine Fläche beträgt 136 km². Es liegt 283 Meter über dem Meeresspiegel. EtymologieEiner der ersten Kolonisten, der deutschstämmige Willy Barth, schlug 1955 für den Ortsnamen vor, den Namen des größten Flussschiffes zu wählen, das jemals in Porto Britânia angelegt hatte. Porto Britânia war der Hafen am Paraná, der vor allem der Holz- und Mate-Verschiffung diente. Er ist heute vom Itaipu-Stausee überflutet.[1] GeschichteBesiedlungPato Bragado wurde in den 1950er Jahren von der Companhia Madeireira Rio Paraná (MARIPÁ) erschlossen, die 1946 gegründet worden war und im gesamten äußersten Westen des Bundesstaates Paraná tätig war. Die Holzausbeutung führte zur Besiedlung der Region. Die wirtschaftliche Nutzung des Holzes erfolgte jedoch ausschließlich durch das Unternehmen. Deshalb begannen die lokalen Landeigentümer, sich der Landwirtschaft und der Viehzucht zu widmen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die ersten Bewohner bauten Mais, Bohnen und Reis an und widmeten sich außerdem der Schweine- und Rinderzucht.[1] Erhebung zum MunizipPato Bragado wurde durch das Staatsgesetz Nr. 9299 vom 18. Juni 1990 aus Marechal Cândido Rondon ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 1. Januar 1993 als Munizip installiert.[2] GeografieFläche und LagePato Bragado liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 136 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 283 Metern.[5] VegetationDas Biom von Pato Bragado ist Mata Atlântica.[4] KlimaDas Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1545 mm pro Jahr). Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 22,6 °C. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa.[6] GewässerPato Bragado liegt im Einzugsgebiet des Rio Paraná. Dessen Itaipú-Stausee begrenzt das Munizip im Westen. Der Rio São Francisco Verdadeiro begrenzt das Munizip im Süden, wobei er auf der gesamten Länge der südlichen Grenze on Itaipu her aufgestaut ist. StraßenPato Bragado ist über die PR-495 mit Entre Rios do Oeste im Süden und mit Marechal Cândido Rondon im Nordosten verbunden. Nachbarmunizipien
StadtverwaltungBürgermeister: Leomar Rohden, MDB (2021–2024) Vizebürgermeister: John Jeferson Weber Nodari, PSD (2021–2024)[7] DemografieBevölkerungsentwicklung
Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[4] Ethnische Zusammensetzung
Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10] GesundheitswesenVorrangiges Ziel der Verwaltung ist es, den Bürgern durch die verschiedenen Programme eine bessere Lebensqualität zu bieten. Hervorzuheben ist das Gesundheitsamt, das mit einem Team von Fachleuten in vielen verschiedenen Bereichen auf dem Gebiet der Prävention, Behandlung und Überwachung tätig ist, mit dem gemeinsamen Ziel, die gesundheitlichen Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen. Die Bemühungen tragen insofern Erfolg, als der Index der menschlichen Entwicklung (HDI) mit 0,747 für ein kleines Munizip auf dem flachen Land im Inneren Paranás vergleichsweise hoch ist.[1] Kultur und SehenswürdigkeitenPato Bragado verfügt über ein breites Spektrum an regelmäßigen kulturellen und gastronomischen Veranstaltungen. Dazu gehören die Cupim-Party (Zeburinderbrust-Grillfest), die Aufführung der Passion Christi, die Festa Junina (Sankt Antonius, Sankt Johannis sowie Sankt Peter und Paul), das Italienische Abendessen, die Feiern zum Nationalfeiertag am 7. September, die Farroupilha-Woche (Erinnerung an die Farrapen-Revolution, die vor allem in Rio Grande do Sul jeweils Mitte September mit einwöchigen Festlichkeiten begangen wird), der weihnachtliche Canto nas janelas (Gesang aus den Fenstern und auf dem Balkon des Rathauses) und auch der Wettbewerb um den schönsten Weihnachtsschmuck. Das Oktoberfest zieht Touristen aus ganz Brasilien und sogar aus dem Ausland an.[1] WirtschaftLand- und ViehwirtschaftDas Gebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Es besteht eine gute Diversifizierung der Produkte: Sojabohnen, Weizen, Mais, Maniok werden auch in ökologischer Landwirtschaft produziert. Es werden Schweine, Geflügel und Rinder gezüchtet mit großer Milchwirtschaft. Hinzu kommen die Zucht von Fischen und die Haltung von Bienen, was Arbeitsplätze und Einkommen schafft.[1] Abgaben des Kraftwerks ItaipúPato Bragado erhält vom Kraftwerk Itaipú für die Überflutung von 34,8 % seiner Gemeindeflächen Ausgleichszahlungen (genannt Royalties). Im Jahr 2017 finanzierten sie 36 % des Muniziphaushalts. Im Zeitraum 1990 bis 2019 beliefen sie sich auf insgesamt 88,8 Mio. US-$.[11] WeblinksCommons: Pato Bragado – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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